Kita-Fußballturnier: Wenn die Kleinsten schon so jubeln wie die Bundesliga-Stars
Kinder von neun Kitas spielten auf dem Platz der DJK Tusa 06 ihre Fußball-Meister aus.
Düsseldorf. „Siehst du Papa, ich gucke jetzt immer, wo der Ball ist“, sagt der kleine Jonathan ganz stolz, während er im für ihn viel zu großen Fußballtor auf und ab geht. „Gut so, das muss ein Torwart immer machen“, antwortet Vater Ashley Persaud und muss unweigerlich grinsen.
Eine Minute zuvor war der Ball nämlich nicht unbedingt das Interessanteste für Jonathan. Was der Papa da hinter dem Tor mit der großen Fotokamera in der Hand macht, schien irgendwie spannender. Doch nun hat er das Spiel fest im Blick und hält sogleich den ersten Ball, der auf ihn zu kommt.
Diese oder ähnlichen Szenen gibt es am Mittwoch zuhauf auf dem Kunstrasenplatz der Tusa 06 an der Fleher Straße zu sehen. Zum neunten Mal hat die Kita St. Peter aus der Talstraße zum großen Fußballturnier für sich und befreundete Einrichtungen aus Unterbilk, Bilk und Friedrichstadt geladen. Nun wuseln mehr als 150 Kinder und fast ebenso viele anfeuernde Eltern und Pädagogen über den Platz.
Da wird auch mal in die falsche Richtung geschossen, dem Mitspieler der Ball weggenommen oder mitten auf dem Platz ein Einwurf gemacht. Doch wen stört das schon? „Es geht in erster Linie darum, dass die Kinder hier Spaß haben. Deswegen bekommt auch jedes Kind nachher eine Medaille — egal ob Erster oder Letzter“, sagt Wolfgang Walter, Leiter der Kita St. Peter, der vor neun Jahren auf die Idee kam, das Turnier zu veranstalten.
„Wir Kita-Leiter tauschen uns ja regelmäßig aus. Irgendwann dachten wir uns: Lass uns doch mal etwas zusammen machen. Und weil alle Kinder gern Fußball spielen, haben wir das Turnier ins Leben gerufen“, erinnert sich Walter. Fast ein Jahrzehnt ist das nun her. Und obwohl die Verantwortung im ein oder anderen Kindergarten seitdem gewechselt hat, ist keine Einrichtung weggebrochen. Im Gegenteil: Fast jedes Jahr kommen weitere hinzu und wollen mitspielen.
Neun Kitas sind es mittlerweile, nächstes Jahr, zum großen Jubiläum, sollen es noch mehr werden. Und weil das Turnier so beliebt ist, treten die meisten Kitas mit zwei Mannschaften pro Altersklasse an.
Leonard und Malte spielen beispielsweise beim Team Fürstenwall II. Die beiden Fünfjährigen sind nicht nur große Fußballfans, sondern können schon richtig kicken. Was sie aber noch besser können, ist jubeln — so wie die Bundesliga-Stars im Fernsehen.
Kaum schießt Leonard ein Tor, breitet er die Arme aus und lässt sich von den Mitspielern feiern. „Ich spiele immer Fußball“, sagt Leonard hinterher, der in der nächsten Saison im Verein bei der Turu in Oberbilk anfangen will. Und wer weiß, vielleicht ist er ja irgendwann selbst einmal im Fernsehen zu sehen. Wie man richtig jubelt, weiß er ja schon.