K.o.-Tropfen im Bordell: Immer mehr Opfer im Rotlicht-Skandal melden sich

Düsseldorf (dpa) - Im Düsseldorfer Rotlicht-Skandal kommen immer mehr Details ans Licht. Laut Polizei haben sich bis Freitag 29 Geschädigte bei der Opfer-Hotline gemeldet.

Zehn Tage nach der Polizeirazzia im Rotlichtmilieu seien zudem 55 Hinweise eingegangen. In Bordellen der Landeshauptstadt sollen Freier reihenweise mit K.o.-Tropfen betäubt worden sein. Anschließend sollen ihre Kreditkarten geplündert worden sein. Teilweise verschwanden fünfstellige Beträge von den Konten.

Die Stadt hat inzwischen vier Bordelle dichtgemacht. Mehrere Rotlicht-Größen sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen werden unter anderem räuberische Erpressung und Betrug vorgeworfen. Die Polizei bat am Freitag erneut Opfer und Zeugen, sich zu melden. Auch Prostituierte der Etablissements, die Opfer von Straftaten wurden, seien gebeten anzurufen.

Um Freier von Strafanzeigen abzuhalten, waren sie den Ermittlungen zufolge inmitten von Prostituierten und großen Champagnerflaschen abgelichtet worden, um den vermeintlich erheblichen Konsum von sexuellen Dienstleistungen und teuren Getränken zu dokumentieren. Die Fotos seien als Druckmittel verwendet worden. Der Kreis der Opfer reicht bis in die Vereinigten Staaten.