Atelierhaus: Victoria ändert ihre Pläne
Die Versicherung reagiert auf die Kritik der Künstler. Dennoch planen die Gegner ein Bürgerbegehren gegen den Neubau.
<strong>Düsseldorf. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe wagte am Mittwoch den Spagat, als die SPD im Kulturausschuss wissen wollte, wie es mit der Verschattung des Künstler-Atelierhauses und des Golzheimer Friedhofs durch den Erweiterungsbau der Ergo-Gruppe für die Victoria stehe. Lohe ist über sein Amt als Dezernent Vorsitzender des Vorstands der Atelierhaus-GmbH und somit von Amts wegen ein Freund der Künstler. Aber er vertritt auch die Verwaltungsmeinung. So erklärte er denn, der Investor Victoria habe sich "sehr deutlich bewegt". Hier die Einzelheiten, die von dem Victoria-Pressesprecher Stephan Kronenberg bestätigt werden: Der Neubau wird an der Stirnseite in Richtung Atelierhaus so weit abgeschrägt, dass die Abstände zum Künstlerhaus nur noch bei 26 bis 36 Metern liegen. Dies geschieht dadurch, dass der Neubau um 45 Grad abgewinkelt wird, und zwar zur Seite des Friedhofs hin. Es entsteht ein Durchgang zum Friedhof zwischen Künstlerhaus und Neubau, in Höhe des U-Bahnausgangs. Alexander Fils (CDU), der sich in der anfänglichen Diskussion auf die Seite der Künstler geschlagen hatte, erklärte nun, nur zwischen 8 und 8.15 Uhr gebe es Verschattungen.
Während es im Kulturausschuss so schien, als herrsche nun Einigkeit, formieren sich die Gegner. Auf die Frage, ob es stimme, dass die Künstler zufrieden sind, erklärt der Maler Konrad Klapheck spontan im WZ-Gespräch: "Das ist reine Zweckpropaganda. Der Kulturdezernent hat den Auftrag, uns weichzuklopfen. Es stimmt nicht, dass wir zufrieden sind."
Kämpferisch gibt sich auch die Bürgerinitiative "Rettet den Golzheimer Friedhof". Ihr Sprecher Friedrich von Oppeln lehnt die Pläne ab und organisiert ein Bürgerbegehren. Zum Fest anlässlich des 1. Mai im Hofgarten werden die ersten von 13 000 Stimmen gesammelt, die für ein Bürgerbegehren notwendig sind.