Ausstellung: Die schönste Leichen auf der Leinwand

Düsseldorf. Das Filmmuseum zeigt „Die Kunst des Sterbens – Todesbilder im Film“.

Düsseldorf. Wie sieht sie aus, die schönste Leiche? Eher rothaarig und mit unschuldig weißer Haut wie Rachel Hurd-Wood in "Das Parfum"? Oder doch lieber sanft gebettet im Kanu auf dem Weg ins Jenseits wie Johnny Depp in "Dead Man"? Im Filmmuseum rafft es die Helden der Leinwand am laufenden Band dahin.

In der Ausstellung "Die Kunst des Sterbens" gibt es neben Filmstills ein kleines Kino, in dem Cineasten fachsimpeln können, wen es in den aneinandergeschnittenen Szenen und in welchem Film erwischt hat: "Außer Atem", "Kill Bill", "Psycho", "American Beauty" - untermalt wird das Dahinscheiden von einem morbiden Soundtrack.

Wer bluttriefenden Splatter erwartet, ist hier falsch. Ausstellungsmacher Matthias Knop und Ramona Stuckmann wollen zeigen, wie sich der personifizierte Tod und der abstrakte Tod in der Filmgeschichte verändert und entwickelt hat. Dabei gehen sie zurück an die Anfänge. Auf einer Reliefwand, die an Kirchengemäuer erinnert, erscheinen bewegte Bilder von Frankenstein, aber auch Peter Lorre in Fritz Langs "M - Eine Stadt sucht einen Mörder".

Dass noch lang nicht unsterblich ist, was auf Zelluloid gebannt ist, führt Bill Morrisons Film "Decasia" vor Augen. Im Eingang der Sonderausstellung erwartet die Besucher sein Zusammenschnitt aus langsam zerfallendem Filmmaterial.

Klaus Kinskis Anzug aus "Nosferatu" gehört zu den Exponaten sowie ein Zerrspiegel, in dem man sich betrachten kann. Überhaupt der Spiegel - er erscheint in vielen Szenen als Symbol des Todes.

Die Schau bietet vor allem den Reiz des Wiedererkennens, leidet aber an der recht leblosen Präsentation. Und dass der dazu erschienene Katalog kein einziges Bild enthält, weckt nicht gerade Lust auf "Die Kunst des Sterbens - Todesbilder im Film".

Zu sehen ist sie bis 13. Juli im Filmmuseum, Schulstraße4. In der Black Box laufen begleitend ausgewählte Filme. Informationen gibt es unter Telefon 0211/8992232.