Galerie: Ein bombiger zehnter Geburtstag

Plan d. feiert und vergibt einen Kunstpreis zum Thema „Bombe“.

Düsseldorf. Es waren zehn Meisterschüler der Düsseldorfer Kunstakademie, die sich nicht aus den Augen verlieren wollten. Sie gründeten einen Verein und eröffneten eine Galerie. Sie wollten Künstler aus anderen Städten und Ländern nach Düsseldorf holen. Seither sind zehn Jahre vergangen: Die Produzentengalerie plan d. feiert am Freitag Geburtstag.

Der Galeriename hat mehr als nur eine Bedeutung, sagt Künstler Peter Clouth. "Das d. kann Dialog, Düsseldorf oder dolle Kunst bedeuten. Aber auch den Sinn von plan b haben - plan d. wäre also die Alternative der Alternative."

Von den Ursprungsmitgliedern sind nur noch drei mit dabei, dafür ist das gesamte Team jetzt zwölfköpfig. Vor drei Jahren ist die Galerie von der Erkrather Straße an die Dorotheenstraße 59 gezogen: vier Ausstellungsräume plus Keller auf 140 Quadratmetern.

Den Platz braucht die Galerie auch, denn in den vergangenen zehn Jahren gab es über 130 Ausstellungen - jedes Jahr mindestens 13, die jeweils drei Wochen gedauert haben. "Wir haben es geschafft, dass es noch nie eine Lücke gab", sagt Clouth. "Selbst als uns mal russische Künstler kurzfristig eine abgesagt haben, haben wir Ersatz gefunden."

Das ist überhaupt das wichtigste für den Kunstverein: "ein internationales Netzwerk aufzubauen", sagt Sonja Tintelnot. "Es ist mein privater Spaß, Dinge zu sehen, die ich nicht kenne, und diese nach Düsseldorf zu bringen. Man ist so eine Art Entdecker." Wer bei plan d. ausstellt, bekommt mehr als nur einen Platz zur Verfügung gestellt, an dem er seine Arbeiten zeigen kann. "Die Leute schlafen bei uns oder in unseren Ateliers, wir frühstücken zusammen. Wir sind richtige Gastgeber", sagt Sonja Tintelnot.

Seit mehreren Jahren bestehen intensive Austauschprojekte mit skandinavischen Ländern, Japan, Seoul und Österreich. Ausgestellt wird alles, was einem der zwölf plan d.-Mitgliedern gefällt. "Wir zeigen ein breites Spektrum und haben keine besondere Richtung. Wir sind zwölf Künstler, von denen jeder einen eigenen Geschmack hat", sagt Peter Clouth.

Auch die Ausstellung zum zehnjährigen Bestehen, die vom 21. August bis zum 13. September zu sehen ist, zeigt ein buntes Potpourri an verschiedenen Arbeiten.

Zum Geburtstag haben die Galeristen einen Kunstpreis zum Thema "Bombe" ausgeschrieben. "Wir hätten natürlich auch etwas Schöneres wie zum Beispiel Rosen nehmen können", sagt Sonja Tintelnot. "Aber Kunst ist nicht immer nur schön, sie reagiert auf ihre Umwelt, und die Zeiten sind schwieriger geworden." Außerdem sei das Thema ja auch nicht nur negativ behaftet. Viele Einsendungen - fast 200 Künstler haben sich für den Preis beworben - sind sogar positiv: So sind unter den Ausstellungsstücken zum Beispiel auch Arsch- oder Sexbomben.

Am Donnerstag wird die siebenköpfige unabhängige Jury die Arbeiten begutachten. Am Freitagabend ist ab 20 Uhr die Vernissage mit Preisverleihung in der Galerie plan d. an der Dorotheenstraße 59 - und in einem kann man sich schon jetzt sicher sein: Es gibt bestimmt ’ne Bombenstimmung.