Kulturpolitik Junges Schauspiel soll ins „Central“
Düsseldorf · Im Kulturausschuss macht sich Leiter Stefan Fischer-Fels für einen Umzug stark.
Das Junge Schauspielhaus soll ab der Spielzeit 2020/2021 von der Münsterstraße 446 in das „Central“ an der Worringer Straße 140 ziehen. Im Dezember des vergangenen Jahres hat der Aufsichtsrat der Neue Schauspiel-Gesellschaft mbH die Geschäftsführung damit beauftragt, konkrete Pläne zu erarbeiten (die WZ berichtete). Am Donnerstag wollte die SPD-Fraktion von der Verwaltung wissen, wie es momentan um die Wechselpläne stehe, welche Überlegungen es für eine weitere Nutzung der Spielstätte in Rath gebe und ob andere Akteure das Haus nutzen wollen. Derzeit werde untersucht, welche Umbauten mit welchen Kosten im Gebäude des „Central“ erforderlich seien, so Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Die Ergebnisse sollen dem Aufsichtsrat in einer seiner nächsten Sitzungen vorgestellt werden. Falls das Junge Schauspielhaus verlagert werden sollte, würde das „Central“ aber auch weiterhin als Produktions- und Werkstattzentrum des Schauspielhauses bleiben. Die CDU-Fraktion teilte mit, dass sie die Umzugspläne schockiert hätten. Das Junge Schauspielhaus sei im sechsten Stadtbezirk ein kultureller Leuchtturm, der dort positive Entwicklungen angestoßen hätte. Mit dem Weggang der Spielstätte sei dieser „Baustein der sozialen Stadt“ gefährdet. Der Leiter des Jungen Schauspiels, Stefan Fischer-Fels erklärte im Kulturausschuss, dass es notwendig sei, den Abendspielplan zu verstärken, um vor allem mehr Familien ins Haus zu locken. Dafür sei das „Central“ besser geeignet als die momentane Spielstätte. Das Haus an der Münsterstraße läge zu weit draußen. Einig zeigten sich alle Parteien bei dem Ziel, dass die neue Spielstätte in Rath auch ein Ort der kulturellen Begegnung für Kinder und Jugendliche sein müsse wie bislang.
Dazu wollte die FDP-Fraktion wissen, ob die Verwaltung sich vorstellen könne, dass der jetzige Standort des Jungen Schauspiels als Dependance für das Pariser Atelier des Lumières geeignet sei. Doch das Unternehmen fordere eine „ansprechende, bestenfalls historische Architektur, eine Halle von mindestens 1500 Quadratmetern Fläche sowie eine zentrale Lage mit sehr guter ÖPNV-Anbindung“, so Lohe. Angesichts dieser Forderungen bestünden Zweifel, ob der jetzige Standort des Jungen Schauspiels für eine Ansiedlung von Atelier des Lumières in Frage käme.