Düsseldorf Kom(m)ödchen startet eine neue Show

Gastgeber ist Ensemble-Mitglied Martin Maier-Bode. Beim ersten Termin geht es um Heimat. Premiere ist am 9. November.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Wenn Künstler andere Künstler präsentieren, muss das nicht gut gehen. Vor sieben Jahren führte auch das Kom(m)ödchen eine solche „Mixedshow“ ein und hatte mit Christian Ehring ein echtes Ass an Land gezogen. Top-Gastgeber und Top-Gäste — mehr braucht es für einen erfolgreichen Abend nicht. Nach fast vier Jahren hörte Ehring auf. Zwei Nachfolger führten das Format jeweils eineinhalb Jahre fort, aber von sich reden machten sie nicht.

Kom(m)ödchenchef Kay Lorentz will am Veranstaltungskonzept dennoch weiter festhalten, und es kehren mit Martin Maier-Bode und Daniel Graf wieder hauseigene Kabarettgrößen auf die Bühne zurück. Die neue Show ist nach Gastgeber Maier-Bode benannt und heißt „Martin macht’s“. Am 9. November ist um 20 Uhr Premiere.

Feuer frei ist dabei allerdings nicht das Motto, stattdessen gibt es ein Grundgerüst zur Orientierung. „Wir wollen Künstler unter inhaltlichen Aspekten einladen“, sagt Maier-Bode. Und damit sich die im Vorfeld ihres Auftritts schon mal Gedanken machen können, werden Fragen zum Thema vorab verschickt. „Wir laden Leute ein, die wirklich etwas erzählen können“, sagt Maier-Bode. „Wir trinken und wir rauchen zusammen.“

Beim ersten Termin geht es um „Heimat“, Gäste sind das Musiker-Duo Heike Beckmann und Barbara Oxenfort sowie Wagenbauer Jacques Tilly. „Er und wir haben mit der Satire dieselbe Basis für unsere Arbeit“, sagt Maier-Bode. „Mit einem Unterschied: Tillys Waffen sind die Rosenmontagswagen, unsere die Worte.“

Das Ganze findet statt in der Kulisse des aktuellen Ensemble-Stücks „Deutschland gucken“: Drei Männer und eine Frau treffen sich zum Länderspiel in der Wohnung eines Kumpels, was eine prima Gelegenheit ist, um sich mit weltpolitischen Anschauungen gegenseitig auf die Nerven zu gehen. Maier-Bode hat das Drehbuch geschrieben und steht mit Heiko Seidel, Meike Kühl und Daniel Graf auch auf der Bühne. In dem Stück ist Daniel Graf Lutz, ein Nerd, der keine Menschen mag und ständig was zu meckern hat.

Eine Art moderner „Ekel-Alfred“. Die Runde trifft sich in seiner Wohnung. Auch in der neuen Show taucht die Figur Lutz wieder auf und gibt den missmutigen Störenfried, was er selbst weit von sich weist: „Wer stört? Der stört“, sagt er am Dienstag bei der Pressekonferenz und zeigt mit dem Finger auf Maier-Bode. „Ist ja schließlich meine Wohnung.“ Da hat er Recht.

In erster Linie sollen Düsseldorfer Künstler auf Lutz’ oller Couch Platz nehmen. Wer das bei den zukünftigen Terminen im März und im Mai sein könnte, darüber schweigen Graf und Maier-Bode. Kom(m)ödchen-Chef Kay Lorentz hat jedenfalls keinerlei Berührungsängste. „Ich kann mir auch einen anderen Theaterleiter oder den Kulturdezernenten bei uns auf der Bühne vorstellen.“