Düsseldorf Oper am Rhein: Die Höhepunkte der neuen Spielzeit

Das Kultstück Zauberflöte kehrt zurück, Wagners Nibelungen-Ring startet, Schwanensee kommt — Oper stellt Saison 2017/18 vor.

Die fantasievolle Version der „Zauberflöte“ bescherte eine hohe Auslastung. Jetzt kommt sie wieder.

Foto: HANS JOERG MICHEL

Düsseldorf. Darauf musste das Publikum lange warten: Zurzeit entsteht eine neue Inszenierung von Richard Wagners Ring des Nibelungen in der Regie von Dietrich W. Hilsdorf, der auf mehreren Terrains — Oper, Musical und Theater — schöpferisch tätig ist. Mit der Vorstellung des neuen Programms der Spielzeit 2017/2018 präsentierten die Deutsche Oper am Rhein und das Ballett am Rhein zwei vom Publikum hochgeschätzte Werke: den Ring des Nibelungen und den Märchen-Klassiker der Ballettkunst schlechthin — Schwanensee.

Mit Hilsdorfs Nibelungen- Version bringt die Oper zum vierten Mal Wagners Opernzyklus auf die Bühne. Zuletzt inszenierte Kurt Horres den Ring, die Entstehung seiner Fassung liegt jedoch mittlerweile 27 Jahre zurück. Der Ring beginnt bereits zum Ende der laufenden Spielzeit, am 23. Juni in Düsseldorf. Für die Premiere gibt es nach Auskunft von Intendant Christoph Meyer allerdings „noch höchstens eine Karte“.

Die kommende Spielzeit wird für Generalmusikdirektor Axel Kober eine besondere Herausforderung. Nicht etwa, weil Wagners Werk Sängern, Orchester und Dirigenten grundsätzlich viel Mühe und Können abverlangt. Das kann Kober nicht Bange machen — seine Expertise ist unter anderem in Bayreuth gefragt. Jedoch studiert er den Ring des Nibelungen mit zwei Orchestern gleichzeitig ein — mit den Düsseldorfer Symphonikern und mit den Duisburger Philharmonikern, die dem Partner-Haus der Opern-Ehe, dem Theater Duisburg, angehören. „Das werden viele Orchesterproben“, sagt Kober gestern bei der Spielplanvorstellung. Zumal nahezu zeitgleich zur Duisburger „Rheingold“-Premiere im Herbst diejenige der Oper „Wozzeck“ von Alban Berg aufgeführt wird, und auch hier übernimmt Kober die musikalische Leitung. „Wozzeck“ entstand 1913 nach Georg Büchners Drama „Woyzeck“, bei dem es um die Frage der Zurechnungsfähigkeit eines Mörders geht. Als Regisseur für die Oper verpflichtete Meyer bereits vor Jahren den mehrfach ausgezeichneten Stefan Herheim. Er wird aktuell als einer der interessantesten Opernregisseure gefeiert.

Wiederaufgenommen wird — neben dem Weihnachtsliebling „Hänsel und Gretel“ — die Zauberflöte in der Inszenierung von Barrie Kosky und Suzanne Andrade. Die Version hat wegen des Einsatzes fantastischer Illusionseffekte nahezu Kultstatus erreicht.

Im Bereich der Jungen Oper feiert die Vertonung des Bilderbuchklassikers „Wo die wilden Kerle“ wohnen im kommenden Jahr Premiere.

Das Ballett am Rhein mit dem Führungsteam Martin Schläpfer und Remus Sucheana wird in der kommenden Spielzeit neben Werken von Hans van Manen und Balanchine erstmals ein Stück des israelischen Starchoreografen und Leiters der Batsheva Dance Company, Ohad Naharin, aufführen sowie des Düsseldorfer Choreografen Ben Riepe. Im Tanzhaus waren beide mit ihren Werken bereits mehrfach zu Gast, an der Oper bislang noch nie. Nach Düsseldorf kommt gleich zu Beginn der neuen Spielzeit am 23. September der Ballettabend mit unter anderem „The Concert“ von Jerome Robbins. Diese Vorstellung war bislang nur in Duisburg zu sehen. Mit besonderer Spannung wird Martin Schläpfers Interpretation von „Schwanensee“ erwartet, der bereits im WZ-Interview ankündigte, dass er eine „Neuauslegung“ anstrebe.