Pirouetten aus fernen Welten

Festival: An 19 Tagen bringt der diesjährige Altstadtherbst 70 Veranstaltungen auf die Bühne. Das Programm reicht von HipHop bis Klassik. An den 19 Festivaltagen werden rund 20 000 Besucher erwartet.

Düsseldorf. Unter dem Motto "Weite Welten Höhenflüge" holt das Kulturfestival Düsseldorfer Altstadtherbst Musik- und Tanzgruppen aus vielen Teilen der Welt an den Rhein. Und wieder gibt es eine große stilistische Bandbreite von Klassik bis HipHop.

Von den 70 Veranstaltungen präsentierten die künstlerischen Leiter Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen sowie die Dramaturgin Beate Schüler am Freitag via Videoclips einige Highlights. An den 19 Festivaltagen werden rund 20 000 Besucher erwartet.

"Wir haben viel Neues gesucht - und entdeckt", frohlockt Christiane Oxenfort. Fünf Produktionen werden im Herbst ihre Deutschlandpremiere erleben, wie etwa das HipHop-Ballett "Roméos et Juliettes" (11. bis 13. September im Theaterzelt, Burgplatz).

Shakespeares Liebesdrama ist in einer unorthodoxen Version einer Formation aus der Pariser Vorstadt zu erleben. Sieben Tänzer, ein Zirkustänzer und ein Schauspieler übertragen Schlüsselszenen der Vorlage in die Welt des HipHop, in der die Themen Liebe und Gewalt auch eine zentrale Rolle spielen.

Ins Reich der Stille und Nachdenklichkeit sollen uns die indischen Tänzerinnen Madhavi Mudgal und Alarmel Valli mit ihrem Stück "Samanvaya" (18. September, Burgplatz-Zelt) führen. Die Geschmeidigkeit der Bewegung, die würdevolle Eleganz und die fein gesponnenen Melodien klassischer indischer Musik führen zu einem ungewöhnlichen, selten erlebbaren Tanzabend, sagt Oxenfort.

Mit viel feiner Ironie wendet sich der französische Solotänzer Jean-Baptiste André an ein eher intellektuelles Publikum. In der kleinen Gloria-Halle Oberkassel, Belsenstraße 20, vereint er moderne Artistik mit Videokunst. Spiderman sei nichts gegen ihn, lobte ein Rezensent den Tanzkünstler.

Aus Übersee kommt die Produktion "Rota" nach Düsseldorf. Die berühmte Choreografin Deborah Colker hat mit ihrer Companhia de Danca ein brasilianisches Tanzspektakel inszeniert mit Musik verschiedener Stilrichtungen - von Mozart bis Miles Davis.

Mit einem tonnenschweren Riesenrad aus Eisen im Gepäck kommt die Truppe in Düsseldorf an (24. bis 27. September, Burgplatz). Neu im Festival ist auch ein Ausflug in die Tonhalle. Görres-Chor und das Orchester Westdeutscher Symphoniker führen am 14. September unter bewährter Leitung von Ulrich Brall "Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms auf.