Vorgeschmack auf Nacht der Museen
In einer Preview erhielten Gewinner einer Leseraktion einen Vorgeschmack auf die Kunst in der Nacht der Museen.
Düsseldorf. Am 14. April feiert Düsseldorf die „Nacht der Museen“. Dann geht es in die Kunstsammlungen, die Off-Räume, die Theater und Künstler-Ateliers. Über 40 Standorte wollen innerhalb von sieben Stunden im Eilschritt genommen werden, vom Aquazoo im Norden bis zum Benrather Schloss im Süden. Da hatten es die Gewinner der WZ-Leseraktion einfacher. In einer Preview erhielten sie drei sehr individuelle Führungen mit drei Höhepunkten. Auf dem Programm standen das NRW-Forum mit Fotografie, der Kunstpalast mit überwiegend klassischer Kunst in „Black and White“ und das Dreischeibenhaus mit seinem Blick von der obersten Etage.
Teresa Schmit-Meinecke startete im NRW-Forum mit den Fotoserien der Herlinde Koelbl. Deren Langzeitstudien zu Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft sind berühmt. „Spuren der Macht — Die Verwandlung des Menschen durch das Amt“ lässt sich am Beispiel der Kanzlerin Angela Merkel gut beweisen. Rolf Pfeiffer entdeckte sofort die „Taktikerin“ in der „Angela“. „Wie abwartend sie sich gibt, der Mund hängt noch nicht so herunter“, meinte er. Judith Jeske meditierte über die Hände, die sie zum Trapez zusammenfügt. „Es ist ja unhöflich, die Hände wegzustecken. Was soll man mit ihnen machen, wenn die Kamera naht“, verteidigte sie die Gestik der Politikerin.
Aber auch andere Serien der bekannten Foto-Frontfrau fanden Interesse, vor allem das Aktmodell Nina, das in der Kunstakademie München seine Hüllen entblößt und eine Haut zeigt, die so faltig ist wie die eines alten Elefanten. Da hatte es die Modefotografin Louise Dahl-Wolfe in der Ausstellung einfacher. Sie ließ bei ihren Models nie die Hüllen fallen.
Im Kunstpalast fiel der erste Blick auf eine „Geburt Christi“ von Petrus Christus aus der Nationalgalerie in Washington. Der Guide Georg Herzberg fand schöne Worte, als er meinte: „Mit der Geburt von Christus kommen Farbe, Licht und Leben auf die Welt. Es wird die graue Sündhaftigkeit transformiert, die sich im Rahmen des Bildes zeigt. Dort agieren Adam, Eva und viele kleine Teufel.“ Angesichts eines blau gefärbten Tuchs mit Weißzeichnung kam er gar vom Fürsten Andrea Doria in Genua zur Jeans-Produktion von heute, geht es doch in beiden Fällen um ein verwaschenes Blau.
Die Hauptattraktion war allerdings neben dem grauen Salon des Belgiers Hans Op de Beeck der kapitale Picasso. Hier zog der Fachmann Vergleiche zwischen dem französischen Klassiker Ingres und dem zupackenden Spanier Picasso, der seine prächtige Frau dem Betrachter kühn entgegenhält.
Restaurantleiterin Juliane Brehm empfing die Gäste im Dreischeibenhaus.. Zunächst ging es im Lift in die 22. Etage, mit Blick auf den Hofgarten, die Innenstadt und die Baugrube vor dem Schauspielhaus. Anschließend gab es Fingerfood wie Blutwurstbrot mit Apfel und Zwiebel, Wasabi-Kroepek mit Karotte und Honig-Gel sowie Hefestein mit Lachs-Tartar und Bronzefenchel. Bei einem Glas Sekt wurde auf die Nacht der Museen angestoßen.
Am 14. April öffnen sich Punkt 19 Uhr alle Kulturtreffs. Dann steht an der Bar im Foyer des Dreischeibenhauses auch der Cocktail „Phoenix-Art“ bereit.