Düsseldorf Landtagswahl: FDP jubelt zweistellig, Grüne verlieren stark

Rainer Matheisen kommt für die Liberalen in den Landtag, bei den Grünen fliegen wohl zwei von drei Düsseldorfer Abgeordneten raus.

Die Düsseldorf FDP-Vorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann freut sich über das gute Abschneiden der FDP.

Foto: Michaels, Judith (JM)

Düsseldorf. „Ist das schön“, sagt Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die Düsseldorfer FDP-Vorsitzende einfach nur. Denn noch weitaus stärker als im Land haben die Liberalen (wieder mal) in Düsseldorf abgeschnitten. Und Rainer Matheisen, der den Sprung vom Stadtrat in den Landtag geschafft hat: „Ja, die Umfragen waren stets gut, aber es dann Schwarz auf Weiß zu haben, ist einfach fantastisch nach so einem anstrengenden Wahlkampf.“

Katerstimmung hingegen bei den lange erfolgsverwöhnten Düsseldorfer Grünen. Mit skeptischem Blick betritt Monika Düker, seit 17 Jahren Landtagsabgeordnete, um kurz vor 18 Uhr das Rathaus. Die erfahrene Politikerin ahnt das Debakel von Rot-Grün. Sehr schnell wird es Gewissheit. Obwohl sie dank gutem Listenplatz auch dem 17. NRW-Landtag angehören wird, sagt sie: „Ich kann mich über meinen Einzug nicht freuen.“ Sie mahnt eine „schonungslose Fehleranalyse ihrer Partei vor dem Neustart“ an. Bei ihrem Parteikollegen Stefan Engstfeld ist am Abend noch völlig offen, ob er wieder ein Mandat bekommt. Doch er bleibt gelassen: „Ich habe zwar keinen Plan B, aber es gibt ein Leben außerhalb des Landtags.“ Den Rücktritt von Hannelore Kraft nennt er „konsequent“.

Wahlabend: Gedrückte Stimmung bei SPD, Linke und Grüne in Düsseldorf
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Grünen-Bürgermeister Günter Karen-Jungen sagt zwar tapfer: „Wir sind besser als das Ergebnis“, er spricht aber auch von einer „hausgemachten Niederlage“: „Wir haben inhaltlich nicht die richtigen Akzente gesetzt.“ Von einem „schwarzen Tag für NRW“ spricht Anja Vospel von den Linken. Sie ist entsetzt über das Ergebnis insgesamt und das ihrer Partei, „damit habe ich gar nicht gerechnet“.

Auf der Wahlparty der Linken im Zakk hatte man dann später auch nur noch im Blick, ob die Partei die Fünf-Prozent-Hürde überhaupt schafft. In der Stadt ist das Ergebnis besser als landesweit, was auch für die Grünen gilt. Die allerdings auch in der Landeshauptstadt stark verloren haben. Der Absturz der Piraten hat Ratspirat Frank Grenda nicht sonderlich geschockt: „Das wirkt hoffentlich reinigend. Wir brauchen einen echten Neuanfang.“