Lehne tritt ab, die CDU sucht einen neuen Chef
Vorsitzender kündigt Rückzug an, für die Nachfolge gibt es zwei Kandidaten.
Düsseldorf. Für die Mitglieder des Düsseldorfer CDU-Vorstands war es keine Überraschung mehr, was ihnen Parteichef Klaus-Heiner Lehne am Dienstagabend mitteilte: seinen baldigen Rückzug vom Amt. Wie die WZ berichtete, war der Europaabgeordnete im November zum Vertreter Deutschlands im Europäischen Rechnungshof nominiert worden. Eine große Ehre für den 56-Jährigen. Aber: „In dieser Funktion muss man politisch neutral sein, ich muss deshalb diese Ämter aufgeben“, erklärte Lehne am Mittwoch auf WZ-Anfrage.
Seit 2003 ist er Parteichef in Düsseldorf, nun hat der Vorstand auf seinen Vorschlag hin beschlossen, einen Parteitag am 31. Januar einzuberufen. Dort soll Lehne verabschiedet werden — und ein Nachfolger gewählt. Zwei Kandidaten gibt es schon: den bisherigen Partei-Vize und Landtagsabgeordneten Peter Preuß sowie den Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek.
Eine Generationenfrage — und auch eine von unterschiedlichen politischen Standpunkten. Hier der 60-jährige Landtagsabgeordnete, der in Düsseldorf auch Vorsitzender des Arbeitnehmerflügels CDA ist, seine „große politische Erfahrung“ betont und von sich selbst sagt: „Ich bin eher sozialpolitisch unterwegs.“ Dort der 40-Jährige, der sich seit 2009 im Bundestag mit den Themen Verkehr und Neue Medien etabliert hat und dem nachgesagt wird, er gehöre eher zum Wirtschaftsflügel der CDU.
Nach der Motivation befragt, betont Preuß die „ideale Konstellation“, als Landtagsabgeordneter und potenzieller CDU-Chef den Kommunalwahlkampf 2014 vorbereiten zu können. Zumal Preuß mit OB Elbers befreundet ist. Man war im selben Ortsverein, kennt sich seit den 70ern.
Jarzombek wiederum will die Partei verjüngen: „Wir brauchen lebhafte und kritische Debatten. Dafür will ich neue Veranstaltungsformen finden, um Neu-Mitglieder besser zu binden.“