Lehnes sollen für ihren Vater zahlen

Der Senior Konrad Lehne braucht 1500 Euro im Monat. Der 79-Jährige muss allein über 700 Euro Krankenversicherung zahlen.

Düsseldorf. Lassen Olaf und Klaus-Heiner Lehne ihren Vater im Stich? Das behauptet zumindest Vater Konrad Lehne (79). Nun ist der ehemalige Präsident der Rechtsanwaltskammer sogar vor das Familiengericht gezogen. Er fordert von den CDU-Politikern jeweils 744 Euro Unterhalt.

Denn Anwalt Lehne senior hat seine Kanzlei an der Kö längst aufgegeben und lebt schwer krank und mittellos in Berlin. Seine Söhne weigern sich, ihren Vater finanziell zu unterstützen. "Er hat immer auf großem Fuß gelebt und alles verprasst", sagt Klaus Heiner Lehne, Düsseldorfs CDU-Chef. Noch bis vor kurzem habe er dem Vater unter die Arme gegriffen. "Als die Klage kam, war das vorbei."

Sein Bruder Olaf (46), für die CDU im Landtag, ist der Meinung, dass er nicht zu Unterhaltszahlungen verpflichtet sei. "Er hat eine von ihm getrennt lebende Ehefrau, die für ihn zahlen kann."Außerdem habe der Vater noch eine Lebensgefährtin, die ihn ebenfalls unterstützen könne.

Konrad Lehne ist von seinen Söhnen enttäuscht: "Ich muss von 207 Euro Rente im Monat leben. Das Sozialamt in Berlin verweigert mir Unterstützung - meine Söhne verdienten genug."

Zum Prozess ließen sich die Parteien von Anwälten vertreten. "Dass der Vater bedürftig ist, steht fest", sagte Richter Martin Braun. Er schlug vor, ein Dreierpaket zu schnüren: Noch-Ehefrau und die Söhne sollten jeder 500 Euro im Monat zahlen.

Denn der 79-Jährige muss allein über 700 Euro Krankenversicherung zahlen. Außerdem betonte er: "Seine Lebenswerwartung ist nicht groß. Deshalb muss moralisch und menschlich etwas getan werden. Sonst erledigt sich das Problem von selbst."