Zweite Regatta der Saison DYC plant Aufholjagd in der Segel-Bundesliga

Düsseldorf · Von Tino Hermanns

Warum meidet der DYC
den Blick auf die Tabelle?

Mitte April feierte die Deutsche Segel-Bundesliga (DSBL) den Saisonauftakt auf dem Wannsee in Berlin. Der Düsseldorfer Yachtclub war im 18er-Feld auf Position 16 gesegelt. Ein Platz, der am Saisonende nicht zum Klassenerhalt reicht. „Wir haben nach Berlin über das Ergebnis, und wie es zustande gekommen ist, gesprochen. Damit war die Sache abgehakt“, so der Sportliche Leiter des DYC-Ligakaders, Jan-Philipp Hofmann. „Wir haben seitdem nicht mehr auf die Tabelle geblickt.“

Was ist das Ziel für
das zweite Rennen?

Kurz vor dem zweiten DSBL-Meisterschaftsevent (12. bis 14. Juli), das im Rahmen der Warnemünder Woche vor Rostock gesegelt wird, sagt Steuermann Hofmann: „Es ist klar, dass wir nicht da stehen, wo wir sein möchten. Aber wir kennen diese Situation. Es ist nicht das erste Mal, dass wir schlecht in eine Saison gestartet sind. Wir wissen um die Aufgabe und wollen in Warnemünde einen Schritt in die richtige Richtung machen.“ In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Die DYC-Crew geht auf der Ostsee mit dem Ziel Platz sechs an den Start.

Wie bekommt man ein Gefühl für das neue Boot?

Jan-Philipp Hofmann, sein Bruder Nils-Henning und die Gebrüder Patrick sowie Timon Treichel haben sich in einem Wochenend-Trainingslager in Kiel auf die Liga-Veranstaltung vorbereitet. „Ich muss ein, besser zwei Wochenenden auf der J70 gesessen haben, um ein Gefühl für das Schiff zu bekommen“, erklärt der Steuermann, der normalerweise mit einem 505er auf den europäischen Regattabahnen unterwegs ist und dort zu den kontinentweit besten seiner Zunft zählt. „Eine J70 ist weit behäbiger als ein 505er. Das Bundesligaboot wiegt ja auch achtmal mehr und wird mit vier anstatt zwei Leuten gesegelt. Ich habe in Kiel das J70-Gefühl aufgenommen.“

Warum sind die Routiniers
unter sich?

Für den Beginn der Aufholjagd vertraut der DYC auf eine erfahrene Bundesliga-Mannschaft. Alle vier gehören seit Jahren zum Düsseldorfer Erstliga-Stammpersonal. „Das wir vier zusammen segeln, ist ein Zufall“, sagt der Steuermann. „Eigentlich wollten wir einen Jüngeren mit ins Boot holen, aber alle jungen Leute in unserem Kader sind im Urlaub. Da bleibt es mal wieder an den alten Hasen hängen.“

Worauf hoffen die Düsseldorfer?

Vielleicht ist die erzwungene auch die richtige Entscheidung, denn sowohl die Brüder Hofmann als auch die Brüder Treichel kennen das Revier vor Rostock und den Trubel auf der Warnemünder Woche. „Ich bin schon im 420er, 505er und mehrfach in der Liga bei der Warnemünder Woche gestartet. Strömung und Welle sind uns bekannt“, so der Steuermann. Er hofft auf ordentlich Wind. „Wir sind vier kräftige Männer. Da brauchen wir etwas Wind nicht zu
fürchten.“