Galopprennen: Tiefer Boden verwässert den ganzen Renntag
Lokalmatador Prince Flori enttäuscht im Hauptrennen und wird unter Jockey Henk Greve Vierter.
Düsseldorf. Mit sieben Längen Vorsprung hatte er im vergangenen Jahr das Deutsche Derby in Hamburg, das wichtigste Rennen im Leben eines Vollblüters, gewonnen. Danach war Gestüt Schlenderhans bestem Galopper Adlerflug jedoch kein Sieg mehr gelungen.
Gestern unter Jockey Fredrik Johansson stürmte der vierjährige Hengst aber allen davon, entschied das große Duell mit dem Galopper des Jahres Quijano. "Heute hatten wir endlich einmal Glück. Alles hat gepasst, vor allem der Boden kam uns entgegen. Wir mussten ja auch einmal Glück haben", spielte Siegtrainer Jens Hirschberger auf die bisherigen zwei Saisonstarts des Siegers an, bei denen er die Erwartungen nicht hatte erfüllen können.
Doch gestern war er wieder ganz der Alte. Das musste auch Quijano-Jockey Andrasch Starke anerkennen. "Quijano ist ein gutes Rennen gelaufen, doch bei diesen Bodenverhältnissen war heute nicht mehr drin", so der Starjockey.
Da der Mitfavorit Egerton und der Außenseiter Prinz wegen des tiefen Bodens am Morgen abgemeldet worden waren, rückten nur sechs Pferde in die Startboxen zu dem 155 000-Euro-Rennen ein. Dann gab es auch noch einen Fehlstart, denn die Startbox der Düsseldorfer Hoffnung Prince Flori hatte sich zu spät geöffnet.
Mächtig sauer war Grafenberg-Coach Sascha Smrczek, dessen Pferd Prince Flori weit zurück den vierten Platz und die damit verbundene Prämie von 8500 Euro sicher zu haben schien, aber auf den letzten Metern noch von Little Fighter abgefangen wurde.
Somit wurde der Düsseldorfer Galopper nur Fünfter, und dem Konto seiner Besitzer wurden nur 4000 Euro gutgeschrieben. "Der Jockey hat zu früh die Hände heruntergesetzt und damit die bessere Platzierung verschenkt", ärgerte sich Smrczek über seinen Reiter Henk Grewe.
Nicht gut lief es für die Düsseldorfer Trainer auch im Rahmenprogramm, denn die drei Starter von Lokalmatador Ertürk Kurdu schafften es ebensowenig in die Platzierung wie die von Sascha Smrczek aufgebotene Stute Flying Encore, die aber immerhin noch Vierte wurde.
Keine sonderlich gute Laune hatte bei den schlechten äußeren Bedingungen Rennvereins-Geschäftsführer Bernd Koenemann. "Der Regen kam zur schlechtesten Zeit. Das ging natürlich sehr zu Lasten der Besucherzahl und des Umsatzes. Der lag nach den zehn Rennen bei rund 270 000 Euro.
Einen trotz des schlechten Wetters angenehmen Tag erlebte immerhin der Düsseldorfer Rennvereins-Präsident Peter-Michael Endres, denn im Rennen für die Zweijährigen gewann der in seinem Mitbesitz stehende Hengst Glad Panther bei seinem Debüt. Und 40 Minuten später siegte in Frankfurt ein weiteres Endres-Pferd in einem besseren Rennen.