Niederrhein-Pokal: Turus Abschied mit Anstand
Das Ausscheiden gegen Schwarz Weiss Essen beim 0:2 kommt nicht ganz überraschend.
Düsseldorf. Sieger sehen sicherlich anders aus als Michael Habermann nach den 90 Pokalminuten. "Ach, ich bin ganz zufrieden", sagte Michael Habermann, der nach der 0:2-Pokal-Niederlage von Turu Düsseldorf gegen Schwaz-Weiss Essen allerdings sehr nachdenklich wirkte. "Man hat gemerkt, dass meine Spieler das Training sehr gut annehmen und Fußball spielen wollen. Aber man darf natürlich nicht zu schnell zu viel erwarten."
Denn auch nach dem ersten Saisonsieg (2:1 in Homberg) in der Vorwoche ist das Selbstvertrauen beim Fußball-Niederrheinligisten Turu noch nicht so stark ausgeprägt. Dass die Mannschaft also im Niederrheinpokal gegen einen klassenhöheren Gegner ein echter Prüfstein sein könnte, mit dem Potenzial, eine Überraschung zu landen - damit war gestern gegen SW Essen nicht unbedingt zu rechnen.
Dennoch hatte Habermann die Parole ausgegeben, gegen den Siebten der NRW-Liga möglichst lange ein Gegentor zu vermeiden. Seine Abwehrspieler konnten den sinnvollen Plan allerdings nur neun Minuten umsetzen. Als dann aber Lionel Kumbesa seinen Gegenspieler im Strafraum laufen ließ, gelang es Essens Stürmer Sebastian Westerhoff, den völlig freistehenden Sascha Höhle am langen Pfosten anzuspielen. Der ETB-Stürmer verwandelte lässig zum 1:0.
Auch beim zweiten Gegentor sah Kumbesa keine Veranlassung, es diesmal gegen Manuel Schulitz besser zu machen. Diesmal profitierte Abduo Ouro-Akpo vom Anspiel aus dem freien Raum und brachte Essen in der 39. Minute mit 2:0 nach vorne.
Die Zuschauer schöpften nach der Pause doch noch einmal leichte Hoffnung, nachdem sie die Essener Spieler durchgezählt hatten, die auf den Platz zurückgekehrt waren. Michael Jost hatte auf Essener Seite im Kabinengang die Rote Karte gesehen, weil er einen Spieler der Turu beleidigt hatte. Wem die zahlenmäßige Unterlegenheit gar nicht aufgefallen war, sah allerdings auch keine großartigen Veränderungen im Spiel. Die Essener kontrollierten zu zehnt weiterhin das Geschehen, und die Turu konnte trotz einer insgesamt ganz ordentlichen Vorstellung nicht für größere Gefahr vor dem Tor des Gegners sorgen.
Die beste Chance dazu hatte noch Anderson Faluyi (70.), als dieser im Strafraum den Ball nicht schnell und platziert genug in Richtung Essener Tor schießen konnte. "Mit solchen Dingen muss man leben. Denn wir haben eine junge Mannschaft, der in manchen Bereichen noch die Qualität fehlt", sagte der Turu-Trainer.
Der Gegner traf hingegen durch Ouro-Akpo noch den Pfosten und konnte sich letztlich über einen glanzlosen 2:0-Erfolg bei einer Turu freuen, für die an diesem Tag einfach nicht mehr drin war. Dazu fehlt derzeit einfach das Selbstbewusstsein.