Tennis: Krankheit stoppt Igor Sijsling
Der Rochusclub unterliegt mit 0:6 dem Erfurter TC Rot-Weiß. 3500 Zuschauer sehen das letzte Heimspiel der Saison.
Düsseldorf. Mit großen Ambitionen war der Rochusclub in den vorletzten Spieltag der Tennis-Bundesliga gegangen, aber nach und nach machte sich am Rolanderweg Ernüchterung breit, denn die Gastgeber waren gegen den Erfurter TC Rot-Weiß bei der 0:6-Niederlage ohne den Hauch einer Chance. Das mit Spannung erwartete Spitzeneinzel zwischen Rochusclub-Profi Igor Sijsling und dem Franzosen Eduard Roger-Vasselin dauerte nicht einmal 15 Minuten. Sijsling musste beim Stand von 2:3 von Krämpfen geschüttelt aufgeben.
Der 25 Jahre alte Niederländer war schon mit einem Magen-Darmvirus nach Düsseldorf angereist. Er bekam vor und nach dem Spiel Infusionen und wurde am Nachmittag von Rochusclub-Coach Fabio Gonzalez mit dem Auto nach Amsterdam gefahren. „Zum Glück hat er in dieser Woche für kein Turnier gemeldet. Er kann sich jetzt erholen. Es war für uns aber ein unglücklicher Abschied. Nachdem unsere Leitfigur ausgefallen war, hatten wir keine Variations-Möglichkeiten mehr“, sagte Teamchef Detlev Irmler. „Ich bin froh, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben. Wir sind jetzt 25 Jahre in der Bundesliga. Das muss uns erst einmal jemand nachmachen.“
Sijslings Ausfall war doppelt bitter, denn er ist auch ein exzellenter Doppelspieler. Im Einzel ist er an Position 59 notiert, im Doppel sogar auf Rang 40. Der Rochusclub steuerte nach seinem Ausfall auf die höchste Saisonniederlage hin.
Am ehesten hatte man noch Filip Horansky einen Sieg gegen den Tschechen Jan Mertl zugetraut, aber der 20 Jahre alte Slowake bekam nach gutem Beginn und einer 5:2-Führung im ersten Durchgang dann im zweiten Satz eine Lehrstunde und verlor 5:7, 0:6. „Er ist am Anfang seiner Karriere. Er muss noch viel lernen, aber Filip hat Potenzial. Außerdem war es sein erstes Spiel auf dem Centre Court. Er war auch entsprechend nervös“, sagte Detlev Irmler, der Horansky unter seine Fittiche nehmen wird, um aus ihm einen erfolgreichen Profi zu machen. „Filip spielt noch ein Turnier in der Slowakei. Danach wird er nach Düsseldorf ziehen. Ich werde sein Trainer. Das ist für mich eine schöne Herausforderung.“ Horansky startete nach seinem Bundesliga-Einsatz nach Trnava durch, um am mit 10 000 Dollar dotierten Future-Turnier teilzunehmen. Der 608. der Weltrangliste ist im dortigen Tennisclub Empire an Nummer sechs gesetzt.