Timo Boll bleibt auf Titelkurs
Borussia Düsseldorf steht nach souveränem 3:1 über Grenzau im Finale um die Deutsche Meisterschaft.
Düsseldorf. Timo Boll pustete die Backen auf. Gerade noch einmal gut gegangen, wird sich der Spitzenspieler der Borussia nach dem ersten Einzel am Freitagabend im Tischtennis-Zentrum gesagt haben.
Hätte er gegen Lucjan Blaszczyk verloren, wäre es sicher noch einmal sehr eng geworden für den Titelverteidiger im Halbfinal-Rückspiel der Deutschen Tischtennis-Liga (DTTL) gegen den TTC Grenzau.
Doch beflügelt von Bolls Sieg gelang den Düsseldorfern ein 3:1, das den Einzug ins Finale letztendlich souverän sicherte. "Timo musste sich heute ein bisschen strecken, das war vielleicht auch mal ganz gut so, um die Spannung zu halten", sagte Trainer Dirk Wagner.
Boll hatte nach dem 3:1 im Hinspiel in Grenzau noch davor gewarnt, den TTC abzuschreiben: "Das ist immer ein gefährlicher Gegner für uns." Schließlich habe er in seinem Einzel gegen Patrick Baum vor zwei Wochen auch anfangs Probleme gehabt.
Das sah am Freitag vor 900 Zuschauern nicht danach aus, Boll beherrschte Blaszczyk in den ersten zwei Sätzen beinahe nach Belieben, schien auf einen lockeren Erfolg zuzusteuern. Doch der Pole kämpfte sich zurück in die Begegnung, bereitete Boll auf einmal Probleme, hatte im vierten Satz sogar lange die Nase vorn, aber am Ende triumphierte dann doch Timo Boll souverän.
Anschließend behauptete sich der Niederländer Trinko Keen, der für den verletzten Seiya Kishikawa ins Team gerückt war, sehr ordentlich gegen Kenji Matsudaira. Keen ließ sich auch nicht von der Schnelligkeit des Japaners beeindrucken, gewann den ersten Durchgang und hatte im zweiten bei 10:7 drei Satzbälle.
"Es war eines seiner besten Saisonspiele, da hätte ich ihm den Sieg gegönnt", sagte Trainer Wagner. Am Ende war Trinko Keen aber unterlegen, und es war Christian Süß vorbehalten, den vorentscheidenden zweiten Zähler zu machen. Im Duell mit dem künftigen Borussen Patrick Baum setzte Süß schon einmal ein Zeichen, ließ in drei klaren Sätzen keine Zweifel an der künftigen Hierarchie.
Damit war der Borussia der Einzug ins Finale bereits sicher, die Düsseldorfer hätten sich auch eine 2:3-Niederlage leisten können, doch Boll machte mit seinem Sieg gegen Matsudaira alles klar. Die Finalspiele finden am 14. bis 16. Mai und am 9. Juni statt. Am Freitag steht für die Borussia zunächst das erste Champions-League-Finale bei Charleroi an.