Motte spinnt die Bäume ein

Stadtgärtner verzichten auf Einsatz von Pestiziden.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Einige Bäume und Hecken, etwa an den Oberkasseler Rheinwiesen, erinnern neuerdings mit ihrem Erscheinungsbild an eine Hollywood-Grusel-Kulisse. Lange weiß-graue, an Zuckerwatte erinnernde Fäden befallen die Natur dort. Schuld daran ist die Gespinstmotte. Die Raupenart der Kleinstschmetterlinges verursacht den Befall. Doch anders als es ihr Erscheinungsbild vermuten lässt, sind die Raupen und Fäden komplett harmlos.

Die Schmetterlinge nutzen die Fäden dazu, sich vor ihren natürlichen Feinden wie Vögeln oder Schlupfwespen zu schützen. Im Schutz der Fäden ernähren sich die Raupen mit Blättern. In der Regel nutzten die Raupen Traubenkirschen, Vogelbeeren, Weißdorn oder Fallbaum.

Bis zu vier Wochen dauert das Raupenstadium der Gespinstmotte. Danach verlässt die Raupe den Kokon und schlüpft im Sommer als schwarz-weiß gepunkteter Falter.

Die Stadtgärtner warnen davor, die Raupen samt Fäden mit Pestiziden zu bekämpfen. Damit würden zu viele andere Insekten getötet und Gift in die Nahrungskette an den Bäumen gelangen. Zudem sei davon auszugehen, dass die Raupen mit Beginn des Sommers verschwunden seien.

Anders sieht es bei den Raupen des Eichenprozessionsspinners aus. Diese Raupenart, die nur an Eichenbäumen auftritt, kann beim Menschen Allergien und Hautrötungen auslösen.