Multi-Kulti beim großen Frühjahrsputz

Über 5000 Teilnehmer, darunter auch Kinder und Jugendliche, sammelten am Samstag 33 Tonnen Müll in der gesamten Stadt.

Düsseldorf. 1300 prall gefüllte Säcke voller Müll waren am Abend das Ergebnis des großen Reinemachens in Düsseldorf. Bewaffnet mit blauen Müllbeuteln, gelben Warnwesten und Handschuhen, waren bereits um zehn Uhr morgens die Müllsammler in die gesamte Stadt ausgeströmt, um den Frühjahrsputz am Dreck-Weg-Tag zu starten.

An der Theodor-Heuss-Brücke fanden sich bei sonnigem Wetter gleich mehrere Gruppen ein. Das ergab ein regelrechtes Multi-Kulti: Die Schützen aus Niederkassel sammelten zusammen mit dem japanischen Club, der pakistanischen Gemeinde und den Angestellten mehrerer Unternehmen. Lothar Jentzsch, der Direktor des Marriott Renaissance Hotels, trug ebenfalls die volle Arbeitsmontur: „Wir machen jedes Jahr beim Dreck-Weg-Tag mit.“ Soziale Projekte zu unterstützen, gehört in vielen Unternehmen heute selbstverständlich dazu. In der Fachsprache der Unternehmensphilosophie heißt das „The spirit to serve“ (Der Geist zu dienen).

Unter den Angestellten des Renaissance Hotels befand sich auch Petra Beairsto, die zusammen mit ihren Kindern am wohl größten Frühjahrsputz in Düsseldorf teilnahm: „Wir haben die letzten Jahre schon bei einem ähnlichen Projekt in Köln mitgemacht. Jetzt wohnen wir in Düsseldorf und sammeln hier, was wir finden.“

Besonders erfreulich, so Ingo Lentz, Vorsitzender der Initiative Pro Düsseldorf, die die Aktion jedes Jahr auf die Beine stellt, war die rege Teilnahme der japanischen Mitbevölkerung. Sowohl der japanische Club als auch Mitsubishi und die Bank of Tokyo nahmen sich mit mehr als 130 Teilnehmern des rechten und linken Rheinufers an.

Und nicht nur am Rhein wurde fleißig geputzt. Groß und Klein schwärmte von verschiedensten Punkten in die ganze Stadt aus. 50 Düsseldorfer Jonges putzten rund um das Ratinger Tor und auch den Schützenplatz in Garath nahmen sich die Saubermacher vor. Dort reinigte, wie auch am Unterbacher See, die Jugendfeuerwehr das Gelände. An insgesamt 130 Müllsammelplätzen holten 23 Mitarbeiter der Awista abends die Müllsäcke und sonstigen Abfall ab.

Düsseldorf wird sauberer, das zeigen die Bilanzen: Die Tonnen von gesammeltem Dreck sinken bei wachsender Teilnehmerzahl kontinuierlich. Daher wurde das Projekt jetzt auch ein wenig umstrukturiert. Pro Düsseldorf möchte verstärkt die Nachhaltigkeit fördern. Getreu dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ beschäftigten sich Schulen und Kindertagesstätten dieses Jahr schon im Vorfeld des Aktionstages mit dem Thema. Im Rahmen eines prämierten Wettbewerbes entwickelten sie Ideen für den Umweltschutz, die in der Turbinenhalle ausgestellt wurden. Das Modell soll auch im nächsten Jahr wieder zum Einsatz kommen, denn immer noch ist jeder, der Müll ohne schlechtes Gewissen in die Natur wirft, ein Umweltsünder zu viel. Besondere Funde der diesjährigen Aktion: ein Dreirad, ein Bürostuhl und mehrere Bierkisten — „leider leer“, wie einer der Sammler lachend bemerkte.