Düsseldorf Nach Vergewaltigungsvorwurf: Mehr Security für Kinderhilfezentrum

Pädagogen und Polizei wollen verstärkt Aufklärungsarbeit leisten.

Düsseldorf: Nach Vergewaltigungsvorwurf: Mehr Security für Kinderhilfezentrum
Foto: Symbolfoto: Polizei

Düsseldorf. Nach der mutmaßlichen Vergewaltigung eines zwölfjährigen in Obhut genommenen Mädchens im Kinderhilfezentrum hat die Stadt reagiert. Künftig wird der Sicherheitsdienst um eine Person verstärkt. „Bisher waren pro Schicht zwei bis drei Sicherheitsleute im Einsatz“, sagte Jugendamtsleiter Johannes Horn. Zudem werde es eine verstärkte Ansprache durch Pädagogen und Polizei zur Rechtslage und zum Verhalten bezüglich Sexualität geben. Das Opfer ist nun in einer anderen Einrichtung außerhalb Düsseldorfs untergebracht.

Im Kinderhilfezentrum an der Eulerstraße mit 130 Plätzen sind zurzeit 65 Kinder in Wohngruppen untergebracht. Zusätzlich leben dort 40 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Zwei von ihnen werden verdächtigt, eine Zwölfjährige in der Einrichtung getrennt voneinander vergewaltigt zu haben. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Zeugenaussagen und ein gynäkologisches Gutachten belasten sie schwer. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrieren sich nun auf die Befragung von vier bis fünf Zeugen.

Bei einem der Täter bestehen nun Zweifel bezüglich des Alters. Er soll gegenüber Zeugen andere Angaben als gegenüber der Stadt gemacht haben und eigentlich schon volljährig sein. Deshalb wird nun ein weiteres Altersgutachten erstellt. Die bisherigen Verfahren waren zu einem anderen Ergebnis gekommen. Horn erklärt: „Es gibt ein standardisiertes Verfahren zur Altersfeststellung, an dem mindestens zwei Fachleute beteiligt sind. Bei beiden Tatverdächtigen war das Ergebnis: minderjährig.“

Voraussichtlich im Februar wird der länger geplante Umzug von gruppenfähigen unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen in das ehemalige Altenheim an der Ludwig-Beck-Straße möglich sein. „Am 1. Februar prüft die Feuerwehr den Brandschutz. Danach bekommen wir hoffentlich schnell die Betriebserlaubnis“, sagte Horn. Im Kinderhilfezentrum sollen junge Flüchtlinge dann nur noch die ersten Tage verbringen, damit geprüft werden kann, welche Art von Unterbringung und Betreuung sie brauchen.