Neue Wege für sportliche Senioren

Der Mehr-Generationen-Platz in Bilk wird gut angenommen. Der klassische Vereinssport stagniert dagegen.

Düsseldorf. Hartmut Mühlen ist leidenschaftlicher Fußballer. Nur möchte das Mitglied des Seniorenbeirats nicht gemeinsam mit der Jugend kicken. "Ich suche seit Monaten nach einer Mannschaft Ü 60, aber eine solche ist in keinem Sportverein zu finden", berichtet er im Seniorenbeirat.

"Sport und Bewegung" ist das Generalthema, das den Beirat seit drei Monaten intensiv beschäftigt. Die große Resonanz auf die neue Mehrgenerationenfläche im Ulenbergpark zeigt, wie wichtig das Thema ist. "Allerdings ist diese Fitness-Oase kein Selbstläufer", weiß Seniorenvertreter Friedhelm Kückemanns, dessen Engagement die Installation der Trainingsgeräte zu verdanken ist.

Weil richtig trainieren gelernt sein will, geben er und seine Freunde jeden Mittwoch von 9 bis 11 Uhr Tipps. Kostenlos. Dass Fitness normalerweise nicht so billig zu haben ist, weiß Beirats-Mitglied Heinz-Jürgen Osterland: Rund 300 Euro im Jahr investiert er in die Gymnastik-, Walking- und Schwimmkurse seiner Frau in diversen Sportvereinen. "Für manchen ist das eine Hemmschwelle", meint er.

Dennoch treten immer mehr ältere Menschen - meist Frauen - in Sportvereine ein, hat der stellvertretende Leiter des Sportamtes, Meinolf Grundmann, beobachtet. Allerdings waren diese meist schon in der Jugend sportlich aktiv und haben nur aus Berufsgründen ausgesetzt.

"Wer nach langer Berufstätigkeit in die Reha muss, geht nicht in einen Sportverein", sagt Marlene Utke. Pilotprojekte wie in Hassels, wo eine Reha-Einrichtung mit einem Sportverein kooperiert, könnten die Hemmschwelle senken. Oder eben Mehr-Generationen-Flächen, auf denen unter fachkundigen Augen trainiert werden kann.