Düsseldorf Neues Gymnasium: Oberbilks neue Talentschmiede

Das neue Gymnasium an der Schmiedestraße will ab August mit Kunst und Kultur, Italienisch und Digitalem punkten.

Foto: Stadt D’dorf /Gstettenbauer

Düsseldorf. Zweiter Anlauf für das neu zu gründende Gymnasium an der Schmiedestraße: Nachdem es dieses Jahr mangels Anmeldungen von Schülern nichts wurde mit dem Start, soll es Ende August nun wirklich losgehen mit drei 5. Klassen. „Die Chancen stehen diesmal bei weitem besser“, sagt Schuldezernent Burkhard Hintzsche, „denn jetzt können wir den interessierten Eltern ein gutes pädagogisches Konzept, die Personen, die es vertreten und erneuerte Räumlichkeiten präsentieren.“ Im ersten Schuljahr (2017/18) sind die auslaufende Hauptschule mit dem Abschlussjahrgang und die rund 75 neuen Gymnasiasten noch zusammen in dem Gebäudekomplex untergebracht, der in den nächsten Jahren durch Neubauten erweitert wird.

Am übernächsten Samstag kann man sich die Schule beim Tag der offenen Tür anschauen. Und dann wollen Schulleiterin Antonietta Zeoli und ihr bislang fünfköpfiges Lehrerteam natürlich auch schon das Profil des 18. städtischen Gymnasiums rüberbringen. Auf einen Nenner lässt sich das nicht bringen, da ist viel von einer „Talentschmiede für das 21. Jahrhundert“ die Rede. Dahinter steht nicht nur die gute digitale Ausstattung der Schule oder das Robotik-Projekt, bei dem die Schüler spielerisch mit dem System Lego Mindstorms Befehlsketten programmieren lernen. „Die Talentschmiede soll ein Schulfach sein, in dem die bildenden Künste, Tanz und Theater auch ohne Notendruck und in enger Kooperation mit Dozenten von Museen, Schauspielhaus und Tanzhaus vermittelt werden“, sagt Zeoli.

Mindestens so wichtig sind freilich die Sprachen für das Schulprofil. Zum Pressetermin Mittwoch kam der italienische Generalkonsul Emilio Lolli extra aus Köln mit Zug und U-Bahn nach Oberbilk, denn Italienisch soll hier hoch im Kurs stehen: als zweite Fremdsprache ab Klasse 6 (man kann da aber auch Französisch wählen) oder später in den Jahrgangsstufen 8 oder 10. Perspektivisch sollen gar Kunst und Geschichte (oder Politik) auf Italienisch unterrichtet werden.

„Ein wunderbares Schulprojekt ist das“, freute sich der Generalkonsul, das die Bildungschancen der italienischen Gemeinde erhöhe, ohne dass es sich hierbei auch nur ansatzweise um eine italienische Schule handele. In der Tat: Chinesisch soll ebenso profilbildend wirken, ab der 8 steht es auf der Stundentafel.

Darüber hinaus hat sich das vorläufige Kollegium einer „familiär-menschlichen Lernatmosphäre“ verschrieben, heißt es. An den individuellen Bedürfnissen der Schüler wollen sich die Lehrer orientieren, was an einer zunächst so kleinen Schule leichter fallen sollte, Zeoli spricht von „einem sanften Übergang von der Grundschule“. Eine echte Gemeinschaft, eine Schulfamilie will das Team an der Schmiedestraße schmieden, deshalb wird zum Beispiel die Gestaltung des Schulgartens und der Grünanlage mit den Schülern gemeinsam angegangen.

Ob das alles im Stadtteil Oberbilk und darüber hinaus (die Schule hat eine gute ÖPNV-Anbindung) ankommt, wird man sehen, wenn die Anmeldungen anstehen. „Letztlich hängt alles vom Elternwillen ab“, das sieht Stadtdirektor Hintzsche ganz nüchtern.