Prozess um Millionenbetrug mit Gold aus Ghana

Günstiges Gold aus Ghana, feilgeboten von einer schönen Prinzessin: Vier Geschäftsleute erlagen der Versuchung - und sollen nun um insgesamt fast 2,4 Millionen Euro ärmer sein.

Vor dem Düsseldorfer Landgericht hat am Mittwoch ein Prozess um einen Millionenbetrug mit Gold aus Ghana begonnen.

Foto: Martin Gerten

Düsseldorf (dpa). Vor dem Düsseldorfer Landgericht hat am Mittwoch ein Prozess um einen Millionenbetrug mit Gold aus Ghana begonnen. Angeklagt sind eine bereits vorbestrafte falsche Prinzessin aus Ghana und ein Düsseldorfer Investmentbanker. Unterstützt von mehreren Komplizen sollen die 34-jährige Frau und ihr 57-jähriger Lebensgefährte innerhalb von zwei Jahren vier Geschäftsleute mit fingierten Goldgeschäften um knapp 2,4 Millionen Euro betrogen haben.

Beide Angeklagte äußerten sich beim Prozessauftakt nicht zu den Vorwürfen. Laut Anklage hatte sich die Frau, die früher als Fotomodell arbeitete, ihren Opfern als Tochter eines ghanaischen Königs vorgestellt, die günstig Gold beschaffen könne. Vier Männer fielen auf die Masche herein. Sie fuhren, zum Teil mit hohen Geldsummen, nach Ghana, um dort das versprochene Gold persönlich abzuholen. Doch das soll nie geklappt haben. Die Opfer wurden mit Räuberpistolen hingehalten und sollten hohe Summen nachschießen, um das Gold zu bekommen.

Entweder fehlten angeblich Ausfuhrpapiere, mal sollen als Zöllner verkleidete Komplizen das Gold beschlagnahmt haben, mal wurde es angeblich beim Transport in Istanbul gestohlen. Ein Norweger, der mit der Angeklagten vorübergehend liiert war, kostete das Investment-Abenteuer laut Anklage 120 000 Euro. Ein Schweizer und ein Russe sollen insgesamt rund 1,5 Millionen Euro verloren haben. Ein Geschäftsmann aus Essen soll 750 000 Euro gezahlt und seine 500 Kilogramm Gold ebenfalls nie erhalten haben. Er hatte Anzeige erstattet und das Strafverfahren ins Rollen gebracht.

Am 08. April 2014 schlugen die Ermittler in NRW zu, durchsuchten Wohnungen und Büros und nahmen die falsche Prinzessin und ihren Lebensgefährten fest. Zuvor war das Paar wochenlang überwacht worden. Der falschen Prinzessin droht bei einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe. Denn sie wurde bereits im November 2011 wegen eines ähnlichen Falls zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Sie hatten ihrem damaligen Freund 300 000 Euro für Goldstaub abgeschwatzt, den sie gar nicht hatte. Den Norweger soll die Dame sogar zweimal geleimt haben.