Prozess um Mobbing unter Campern
Ehemalige Vorsitzende soll aus dem Verein ausgeschlossen werden. Kamera auf die Parzelle gerichtet?
Düsseldorf. Ein kleines Paradies haben sich Düsseldorfer Camper am Eyller See im niederrheinischen Kerken geschaffen. Doch das 60-jährige Bestehen ihres Vereins „Radschläger“ im nächsten Jahr steht unter einem schlechten Stern. Denn die ehemalige erste Vorsitzenden Petra Z. soll aus dem Klub ausgeschlossen werden. Am Donnerstag triumphierte die 51-Jährige allerdings vor dem Düsseldorfer Amtsgericht.
Fünf Jahre lang leitete Petra Z. den Verein, bis es zu Querelen im neu gewählten Vorstand kam: „Es gab Entscheidungen, die konnte ich nicht mittragen.“ Schließlich legte die 51-Jährige ihr Amt nieder, damit war es mit der Harmonie vorbei: „Seitdem werden mein Mann und ich ständig gemobbt.“
So habe man eine Kamera installiert, die auf die Parzelle der Familie gerichtet war. „Wir wurden rund um die Uhr beobachtet“, berichtet Petra Z., die einen Rechtsanwalt einschaltete. Es folgten nicht nur eine ganze Reihe von Prozessen, auch die Polizei musste schon bei den Camping-Freunden schlichten.
So bei einer „After-Work-Party“, an der einige Vereinsmitglieder teilnehmen wollten, die ebenfalls in Ungnade gefallen sind. „Wir sind im Vereinsheim nicht mehr erwünscht und wurden nicht bedient“, berichtete einer der Camper am Rande der Verhandlung. Schließlich habe man sich draußen vors Clubheim gesetzt und das Bier selbst mitgebracht. Daraufhin habe der neue Vorstand die Polizei alarmiert.
Am Donnerstag hatte Petra Z. gegen den Ausschluss aus den „Radschlägern“ geklagt und gewann den Prozess. Das nächste Verfahren gegen sie läuft allerdings schon. Vielleicht kühlen sich die erhitzten Gemüter ja bis zum Frühling wieder ab...