Rauchmelder hängen bald in jeder Wohnung
Bei Neubauten sind sie Pflicht, bei Altbauten bald auch. Überprüft wird aber nicht.
Düsseldorf. Am Freitag ist bundesweit Tag des Rauchmelders. Ein Tag, der daran erinnern soll, dass 600 Menschen in unserem Land jedes Jahr bei Bränden sterben — und dass viele Fälle durch einen Rauchmelder für wenige Euro verhindert worden wären. In Düsseldorf steht dieser Tag unter anderen Vorzeichen als in den Vorjahren: Denn seit April müssen in NRW Rauchmelder in allen Neubauten installiert werden. Und: bis zum 31. Dezember 2016 auch in allen Altbauten. Ab dann sollten also in allen Düsseldorfer Wohnungen Rauchmelder hängen.
„Es brennt in Düsseldorf etwa 3000-mal im Jahr“, erklärt Feuerwehrchef Peter Albers, 70 Prozent dieser Einsätze seien Wohnungsbrände, bei denen es stets eine besonders heftige Rauchentwicklung gebe (mehr zu den Folgen: siehe Text unten). Dass NRW die Pflicht jetzt — nach mehreren anderen Bundesländern — eingeführt habe, „ist ein Erfolg“, sagt Dieter Seiter vom vorbeugenden Brandschutz.
Bei den Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen, die seit April in Düsseldorf neu gebaut werden, kontrolliert die städtische Bauaufsicht bei der Bauabnahme jetzt, ob auch wirklich Rauchmelder vorhanden sind. Bei Einfamilienhäusern muss der Einbau der Melder in der Abnahmebescheinigung aufgeführt sein.
Anders sieht es aus, wenn ab Anfang 2017 die Rauchmelder auch in allen vorhandenen Wohngebäuden angebracht sein müssen. „Eine Überprüfung durch Behörden ist nicht vorgesehen“, erklärt Seiter. Der Gesetzgeber setze allein auf die Verantwortung des Hauseigentümers — der allerdings gut daran tue, sie ernstzunehmen: „Wenn etwas passiert und nachweisbar ist, dass Rauchmelder das Schlimmste hätten verhindern können, hat der Eigentümer ein großes Problem“, erklärt Seiter. Abgesehen von möglichen Auseinandersetzungen mit seiner Versicherung könnte ihn sogar ein Verfahren wegen Fahrlässigkeit erwarten.
Aufgrund der neuen Rechtslage hat Haus und Grund in Düsseldorf jetzt die neueste technische Errungenschaft auf dem Rauchmeldermarkt im Angebot: Für je 25 Euro können Hauseigentümer einen nur Espressountertassen-großen Rauchmelder mit fest eingebauter Batterie erwerben, die zehn Jahre hält. Vorteil: Der Mieter kann die Batterie nicht herausnehmen, wenn er gerade mal eine für Haushaltsgeräte braucht — das war laut Seiter in der Vergangenheit für viele Vermieter nämlich ein Grund, gar nicht erst einen Melder zu installieren.