Düsseldorf Rheinbahn stellt neue Diesel-Busse mit Ledersitzen vor

Die neuen Fahrzeuge haben Ledersitze, Steckdosen und bald auch W-Lan. Elektrobusse kann es laut Unternehmen erst ab 2019 geben.

Die Innenansicht der neuen Busse.

Foto: Miernik,Jaroslaw

Düsseldorf. Ab Mitte September gehören 42 neue Leichtbaubusse zur Rheinbahn-Flotte: Gestern stellte der Verkehrsbetrieb einige Exemplare vor. Zwar handelt es sich um Diesel-Busse, die Rheinbahn schien jedoch auf das Reizthema Dieselmotoren vorbereitet gewesen zu sein und mühte sich, mit Zahlen die umweltfreundlichere Fahrweise der Busse mit Abgas-Standard Euro 6 zu belegen. Elektrobusse könne es aus infrastrukturellen Gründen erst ab 2019 geben.

In den nächsten Jahren sollen noch 38 weitere Busse dieses Typs vom Holländischen Hersteller VDL die Flotte der Rheinbahn verstärken, sie würden dann einen Anteil von 20 Prozent der Rheinbahn-Busse ausmachen. Alte Busse würden dafür ausrangiert. Zum Vergleich: Während ein Bus mit Euro 3 Motor noch 5000 Milligramm Stickoxid pro Kilowattstunde ausstieß, sollen es bei dem neuen Bus nur 460 Milligramm sein.

„Wir verpflichten uns, diese Werte gemeinsam mit dem Tüv im Straßenbetrieb auch zu überprüfen“, erklärt Rheinbahnvorstand Klaus Klar — sowohl zu Beginn der Inbetriebnahme als auch nach 200 000 gefahrenen Kilometern. Boris Höltermann von VDL ergänzt: „Anders als bei Pkw haben unsere Busse einen Automatismus, der sofort in ein Notprogramm umspringt, sobald der Schadstoffwert überschritten wird.“ Dann fahre der Bus nur noch in Schrittgeschwindigkeit weiter. Dass es wirklich dazu kommt, glaubt der Hersteller allerdings nicht.

Die rund drei Tonnen leichteren Busse verbrauchten darüber hinaus 20 Prozent weniger Treibstoff. Diese Leichtbauweise sei bislang nur bei Solobussen, nicht bei Gelenkbussen möglich.

Stolz ist die Rheinbahn aber nicht nur auf die Technik im Bus, sondern auch auf die Optik und den Serviceaspekt: Alle neuen Busse haben hellgraue Ledersitze, unter denen sich USB-Stecker zum Laden von Handyakkus befinden, Klimaanlagen und in Zukunft auch W-Lan. „Die Vorrichtungen sind da, wir müssen nur noch ein paar Hausaufgaben machen“, erklärt Klar. Will heißen: Es muss noch ein Betreiber gefunden werden. Die Anzeigetafeln können jetzt auch in Echtzeit die nächsten Anschlüsse zu anderen Linien anzeigen, wie es in den neuen Bahnen bereits der Fall ist.

Auch neu sind die Farben im Bus: Die gelben Stangen und blauen Stoffsitze sind Geschichte, alles ist jetzt in den Rheinbahn-Farben Grau und Rot gehalten. Und statt einer gibt es in den neuen Bussen zwei Freiflächen: eine Reaktion auf die sich häufende Mitnahme von Kinderwagen und Rollatoren.

Die neuen Busse werden auf verschiedenen Linien durch die Stadt fahren, auch über die stark von Dieselfahrzeugen belastete Corneliusstraße. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche sagte gestern, er gehe davon aus, dass man der Erfüllung des Luftreinhalteplans mit den neuen Bussen ein Stück näher komme.

Bei einem zweiten Pressetermin am gestrigen Vormittag stellte die Rheinbahn im Betriebshof Benrath die erste Arbeitsbühne speziell für Elektrobusse vor — was wohl als Vorbote für die von Klaus Klar betonte Absicht des Unternehmens verstanden werden soll, in Zukunft auf emissionsfreie Fahrzeuge zu setzen.