Düsseldorf. Es war ein Drama: Vier starke Männer brauchten Stunden, um den riesigen Schwenkgrill der Kebben’s-Braterei aufzustellen. "Wenn wir den Biergarten und den Imbiss schon fertig hatten, mussten wir immer noch weiter an dem Schwenker schuften", erinnert sich Willi Kebben. Doch das gehört nun der Vergangenheit an: Kebbens neues Schätzchen ist ein Wagen mit fest installiertem Schwenkgrill - aufgebaut in ein paar Minuten, mit wenigen Handgriffen.
Kebbens Segen hat der neue Grill also schon, am Mittwoch kommt noch der himmlische dazu: Da weiht Schausteller-Pfarrer Josef Maghs den Wagen.
Von dem Rost wird er neben seinen bekannten Bratwürsten ("die heißen sogar wie ich") in diesem Jahr auch wieder Ochsenkoteletts verkaufen. Nur heißen die nun nicht mehr so. "Letztes Jahr habe ich unter diesem Namen versucht, saftige 650-Gramm-Steaks zu verkaufen, aber zuviele Leute wussten nichts mit der Bezeichnung anzufangen", erzählt Kebben schmunzelnd. Also heißen die üppigen Fleischlappen in diesem Jahr neudeutsch Rib-Eye-Steak.
Die Kolosse müssen 20 Minuten vor Verzehr bestellt werden. Nur "well done" sollte der Kunde sie nicht bestellen: "Wer sein Steak durch haben will, dem haue ich es um die Ohren", droht Kebben scherzhaft. So eine Bestellung sei schließlich Blasphemie.
Tradition verpflichtet eben: Deshalb nennt er sich auch nicht einfach Willi Kebben. "Ganz korrekt heiße ich Willi Kebben der Dritte, so stehe ich sogar im Telefonbuch", erzählt er und betont, auf diesem Eintrag habe er damals bestanden. Noch heute erinnert sich Kebben stolz, als sein Vater in den Anfangssjahren seines Geschäftslebens fast schließen musste, weil er im Imbiss-Wagen frische Wurst herstellte. Die Politik war um die Hygiene besorgt, aber Vater Kebben lud eine Delegation ein - und durfte sich ab sofort als einziger Mann Deutschlands "Reisemetzger" nennen. Die Bezeichnung trägt Willi Kebben noch heute auf seinem Wagen.