Düsseldorf Risse in der Mauer: Wer repariert die Johanneskirche?
Im Gotteshaus gibt es deutlich sichtbare Risse. Folge der Bauarbeiten? Gutachter beauftragt.
Düsseldorf. Rund um die evangelische Johanneskirche am Martin-Luther-Platz sieht es derzeit wüst aus: Das Gotteshaus ist von Baustellen regelrecht umzingelt. Es ist — die Gemeinde mag sagen: Gottseidank! — die letzte Phase eines jahrelangen Baustellenmarathons. Die Oberflächen werden hergerichtet, bald soll alles fertig sein.
Los ging es mit dem Abriss des Tausendfüßlers, dann folgte der Bau der Kö-Bogen-Tunnel als Ersatz und die Erweiterung der Tiefgarage in den Schadow Arkaden. Die Gemeinde stellte Risse fest, schlug Alarm bei der Stadt. Beide Seiten führten ab 2012 mehrfach Messungen durch. 2014 wurde der Hauptraum sogar für zehn Tage geschlossen, um ein Gerüst aufzubauen. Man wollte das Dach der Kirche untersuchen.
Die Standfestigkeit des Gotteshauses ist zwar nicht gefährdet, weshalb der Betrieb seitdem wie gewohnt weiter läuft. Aber die Schäden sind da — und für jeden Gottesdienstbesucher gut sichtbar: Vor allem links und rechts der vier Stufen zur Apsis kann man große Risse erkennen.
Wer kommt für die Schäden auf? Diese Frage soll nun nach Abschluss der Bauarbeiten geklärt werden. Nach Information der WZ sind aktuell drei verschiedene Gutachter am Werk. Einer für die Stadt, einer für die Baufirma der Tiefgarage und einer für Gemeinde. Pfarrer Vetter will sich mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern.
Entscheidend dürfte sein, wann sich welche Risse gebildet haben. Der zuständige Beigeordnete aus dem Rathaus, Stephan Keller, hatte indes schon früh darauf hingewiesen, dass es bereits im August 2012 — also vor dem Beginn schwerer Bauarbeiten — Risse an den Kirchenwänden gab.