S-Bahn: Sperrung trifft Fahrgäste unvorbereitet

Viele Fahrgäste stehen an den S-Bahnhöfen und wissen nicht, wie sie zum Ziel kommen.

Düsseldorf. Eigentlich ist das eine gute Nachricht: Die maroden S-Bahnhöfe Wehrhahn, Zoo und Derendorf werden endlich saniert. Aber: Seit Dienstag sind diese drei Stationen in Fahrtrichtung Norden für einige Wochen gesperrt. Viele Fahrgäste müssen Verzögerungen in Kauf nehmen. Die WZ hat sich an den Stationen umgeschaut. Ergebnis: Längst nicht alle Fahrgäste fühlen sich gut informiert.

„Ich bin ziemlich verärgert“, meint etwa Michael Mechnig, „ich habe gestern Abend noch im Handy nachgeschaut, wann ich heute fahren kann, da stand nichts von einer Sperrung.“ Er muss nach Essen fahren, um sein Kind aus der Kita abzuholen: „Aber das werde ich jetzt nicht mehr pünktlich schaffen.“

Frank Stichler wiederum hat erst vor kurzem von seinen Kollegen von der Sperrung erfahren. Aber die Situation sei erträglich: „Für mich bedeutet das nur einen Zeitverlust von zehn Minuten.“

Völlig unvorbereitet treffen die Bauarbeiten hingegen Helene Schutte aus Johannesburg in Südafrika. Sie war zu den Modemessen nach Düsseldorf gekommen und möchte nun zum Flughafen fahren, um nach Hause zu fliegen. „Ich spreche kein Wort Deutsch, daher hat es ganz schön lange gedauert, bis ich rausbekommen habe, wie ich fahren muss, denn niemand konnte mir helfen“, sagte die 27-Jährige auf Englisch. Außerdem bemängelt Schutte, dass gerade zu den Messezeiten in den Hotels keine Infozettel der Bahn liegen. „In jedem ICE-Zug der Bahn werden die Durchsagen auch in Englisch gesprochen, aber hier auf dem Bahnhof leider nur in Deutsch“, bedauert sie.

Wolfgang Kattner ist zwar über die Bauarbeiten im Bilde, hält aber die Infos für mangelhaft, denn bei ihm bleiben noch Fragen offen: “Wie ist das denn mit den Tickets geregelt? Man darf nämlich mit einem Fahrschein eigentlich nicht hin und zurück fahren.“

Bahnsprecher Dirk Pohlmann gelobt derweil Besserung: „Wir haben unser Fahrausweis-Prüfpersonal auf diesen Umstand hingewiesen — und wir werden auch demnächst versuchen, die Durchsagen auf den Bahnhöfen auch in englischer Sprache abzuhalten.“