Wasserqualität: Nur „ausreichend“ für den Nordstrand

Vor allem Kinder sind laut Studie einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt.

Düsseldorf. Waren dem Unterbacher See stets gute Noten für die Wasserqualität ausgestellt worden, kommt der ADAC nun zu anderen Ergebnissen als die Europäische Union. Denn der Verein hat Messungen in einer Tiefe von 30 Zentimetern und nicht von einem Meter durchgeführt. „Da halten sich vor allem kleine Kinder auf“, sagt Sprecherin Sabine Behr.

Und die sind der Studie zufolge am Nordstrand einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Nur ein „ausreichend“ gab es für die Wasserqualität. Die Note „gut“ gab es für das Strandbad Süd.

Untersucht wurde auf die Belastung mit den Bakterien Intestinale Enterokokken (IE) und Escherichia coli (E.coli). Sie können Magen-Darm-Infektionen und Bindehaut-Entzündungen hervorrufen.

Für beide Keime führte der ADAC vier Messungen durch. Die am 1. August 2012 erhobenen Daten für E.coli lagen sogar über dem vom Bundesumweltamt empfohlenen Grenzwert für ein Badeverbot. Am gleichen Tag stellten die Gutachter zudem ein deutlich erhöhtes Risiko fest, mit IE in Berührung zu kommen. Die Hälfte aller Messungen wiederum ergab unbedenkliche Keim-Konzentrationen. Die besten Ergebnisse gab es bei der aktuellsten Untersuchung am 27. Mai. Nur der IE-Wert war leicht erhöht.

Peter von Rappard, Geschäftsführer des Zweckverbandes Unterbacher See, verweist hingegen auf die fast 20 Messungen pro Jahr, die von einem unabhängigen Institut für die EU durchgeführt und eine hervorragende Wasserqualität dokumentieren würden. Zudem hinterfragt er, ob die Bewertung von Wasserqualität zur Kernkompetenz eines Automobilclubs gehöre. Vor allem der mit Abstand auffälligste Messwert stimmt ihn misstrauisch. „Die Messungen werden mit Fotos dokumentiert, ausgerechnet bei dieser Analyse ist ein kleiner Junge ohne Badehose im Bild.“

Außerdem verweist er auf die intensive Reinigung von Sandstränden und Liegewiesen und Fortschritte beim 2009 eingeführten „Gänse-Management“. Es gelinge mehr und mehr, die Tiere auf sogenannte Ausweichwiesen zu treiben.