Schnuppertouren durch ein Stein-reiches Düsseldorf

Beim Weltgästeführertag am Sonntag dreht sich alles um Steine jeder Art.

Schnuppertouren durch ein Stein-reiches Düsseldorf
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Dass Düsseldorf als reiche Stadt gilt, ist hinlänglich bekannt. Dass Düsseldorf sogar Stein-reich ist, will der Verein der Düsseldorfer Stadtführer am Sonntag, beim sogenannten Weltgästeführertag, beweisen. Seit 1990 besteht der Weltverband Gästeführervereine und seine Gründung wird rund um den 21. Februar mit Schnupperführungen gefeiert. In jedem Jahr steht er unter einem anderen Motto, in diesem Jahr heißt es „Stein“.

Seit 17 Jahren sind auch die 1997 von einigen Abtrünnigen des damaligen Verkehrsvereins gegründeten Düsseldorfer Stadtführer dabei. Sie wollten individuelle und kreative Führungsprogramme anbieten, dass die mittlerweile 15-köpfige Truppe das kann, beweisen die fünf erarbeiteten Schnuppertouren.

An manchen Stellen benötigt man allerdings Fantasie, um die Spuren der Steine zu finden. Zum Beispiel im sogenannten Gesteins, dem Neandertal. Im 19. Jahrhundert war es Pilgerstätte der Düsseldorfer Malerschule, heute sind die mächtigen Kalksteinformationen, in denen auch die Knochen des Neandertalers gefunden wurden, industriell abgebaut. Trotzdem ist es spannend, anhand von Bildern Damals und Heute zu vergleichen, deshalb haben Ute Pannes und Maja Tönnemann gemeinsam mit Neandertours eine Busfahrt durchs „Gesteins“ ausgearbeitet.

„Über Stock und Stein“ wandert dagegen Solveig Kukulies durch den Aaper Wald. Ziel sind die mystischen Frauensteine, die vom Volksmund auch „weiße Weiberchen“ genannt werden. Geformte Steine, sprich gestaltete Denkmale, sind dagegen das Thema beim Rundgang von Dorothee Spelberg durch den Hofgarten.

Unter dem Motto „Kreuzverband und Backsteinformat“ nimmt Brigitta Binsfeld die Backsteinbauten der Innenstadt unter die Lupe. Dazu zählen nicht nur das alte Rathaus, sondern auch Repräsentativbauten wie das Wilhelm-Marx-Haus und der Neue Stahlhof. Den Spuren der Natursteine geht dagegen Antje Kahnt nach und weist u. a. auf den Tuffstein an St. Lambertus hin, den Muschelkalk an der Fassade des Kaufhofs oder den Granit an der Kunstsammlung.

Bis auf die Busfahrt dauern die Führungen eine Stunde und sind kostenlos. Nur für die Fahrt wird ein Unkostenbeitrag von mindestens fünf Euro erhoben. Spenden sind jedoch willkommen — das Geld kommt der Restaurierung der steinernen „Katzenbank“ von Peter Behrens im Goltsteinparterre zugute.