Tschö Rheinkirmes, bis nächstes Jahr
Bilanz: 4,3 Millionen Besucher feierten friedlich auf der „Größten Kirmes am Rhein“. Alle Beteiligten ziehen ein positives Fazit.
Düsseldorf. Seit Sonntagabend ist sie vorbei, die Kirmeszeit. Neun Tage lang haben sich die Schützen und Schausteller auf der "Größten Kirmes am Rhein" präsentiert. Die Bilanz aller Beteiligten fällt durchweg positiv aus. "Wir hatten eine gelungene Kirmes und ein prachtvolles Schützenfest. Besser kann man es nicht macht", sagt Lothar Inden, Chef des St. Sebastianus Schützenvereins, sichtlich zufrieden.
Besucher Bei bestem Wetter kamen geschätzte 4,3 Millionen Besucher auf die Rheinwiesen.
Schausteller Die guten Besucherzahlen freuen vor allem die Schausteller: "Ich bin absolut zufrieden mit der Kirmes, obwohl es schleppend anlief. So ein Andrang wie beim Feuerwerk am Freitag habe ich seit 15 Jahren nicht erlebt", sagt Schausteller Willi Kebben. Auf dem Platz schließen sich viele Schaustellerkollegen Kebbens Fazit an. Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Lediglich die Schaustellerfamilie Bruch musste kurzzeitig Umsatzeinbußen hinnehmen. Ein Fehler am Trafo sorgte für einen vierstündigen Stillstand auf der "Alpina-Bahn".
Sicherheit Die vielen Besucher der Kirmes feierten überwiegend friedlich miteinander. "Die Polizei blickt auf eine ruhige und sehr angenehme Kirmes zurück", sagt Einsatzleiter Bernd Zyweck. Es gab 16 Anzeigen wegen Taschendiebstählen und 14 Körperverletzungsdelikte. Mehr zu tun hatte die Polizei und der Ordnungs- und Sicherheitsdienst (OSD) mit den Autofahrern. 372 Wagen wurden abgeschleppt und 1700 Bußgelder wegen Falschparkens verhängt. Selbst vor gefälschten Behindertenausweisen schreckten manche Parksünder nicht zurück.
Verkehr Viele Verkehrssünder kannten offenbar nicht die Angebote der Rheinbahn. Mit dem Kirmes-Kombi-Ticket und dem Pendelbus zu den Messeparkplätzen gab es gute Argumente, um das Auto stehen zu lassen. Knapp drei Millionen Kirmesbesucher hat die Rheinbahn nach Oberkassel gefahren. "Dank unseren Mitarbeiter haben wir die starken Tage gut bewältigen können", sagt Heike Schuster, Unternehmenssprecherin der Rheinbahn.
Anwohner Positiv ist, dass das Zusammenspiel mit den Oberkasseler Anwohnern offensichtlich immer besser gelingt. Die Schützen um Kirmes-Bürgemeister Thomas König haben in diesem Jahr besonders penibel auf die Einhaltung der Lautstärkeregeln geachtet. Offenbar mit Erfolg: "Der OSD wurde von Anwohnern angesprochen und gelobt, weil es so ruhig war", sagt König.
Ausblick Für alle Fans von Zuckerwatte, Schiffschaukel und Schießbude heißt es jetzt wieder ein Jahr lang warten. Am Freitag, 15. Juli 2011 beginnt die nächste Rheinkirmes. Kleiner Trost: Die Wartezeit verkürzt sich um einen Tag, weil die Kirmes 2011 erstmals zehntägig läuft.