Düsseldorf Verkehrsdezernent Stephan Keller wird Stadtdirektor in Köln
Düsseldorf verliert einen starken Verkehrsdezernenten. CDU will Nachfolger vorschlagen.
Düsseldorf. Das Gerücht hielt sich schon länger auf den Rathausfluren, jetzt scheint die Personalie amtlich zu werden: Stephan Keller, seit 2010 Dezernent für Verkehr, Recht und Ordnung, verlässt Düsseldorf und wird im Januar 2017 Stadtdirektor in Köln. Am 22. September soll der Kölner Rat den 46-jährigen CDU-Mann wählen. Mittwochabend stellte sich Keller bei der dortigen CDU-Frakion vor, die das Vorschlagsrecht für den Stadtdirektor-Posten hat — und die Keller will.
Und der promovierte Jurist will ebenfalls den Sprung auf die andere Rheinseite: „Ich war in Köln mehrere Jahre lang Referent und dann Büroleiter des Hauptgeschäftsführers beim Deutschen Städtetag“, sagte er Mittwoch dem „Express“. Und: „Köln gefällt mir. Die Aufgabe reizt mich. Ich weiß, dass es eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe ist.“ Keller möchte der Familie zuliebe zunächst in Düsseldorf wohnen bleiben. Umgekehrt leben der Düsseldorfer Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Kämmerin Dorothée Schneider noch in Köln.
Für die Düsseldorfer Stadtregierung bedeutet der Weggang des dreifachen Familienvaters zweifellos einen großen Verlust. Denn Keller hatte sich über die Parteigrenzen hinweg fachlich und persönlich einen glänzenden Ruf erarbeitet — etwa was die Abwicklung des Großprojekts Wehrhahn-Linie oder seinen Einsatz für die Förderung des Radverkehrs betrifft. Zuletzt hatte er auch noch den Fachbereich Bauen kommissarisch geleitet und war etwa für den Kö-Bogen zuständig. „Wir bedauern seinen Weggang sehr, die Kölner können sich glücklich schätzen“, sagt CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt.
Zugleich macht Gutt bereits klar, dass die CDU darauf pocht, Kellers Nachfolger zu benennen: „Wir sind klar die stärkste Fraktion im Rat, alles andere wäre ein Affront.“