War Massenschlägerei ein Revierkampf von Zockern?
30 bis 40 Beteiligte bei Tumult am Fürstenwall – Ermittler kämpfen gegen beharrliches Schweigen.
Düsseldorf. Nach einer Schlägerei am Fürstenwall mit 30 bis 40 Beteiligten am frühen Dienstagabend stößt die Polizei auf eine Mauer des Schweigens. Gegen 17.15 Uhr hatte sich auf Höhe der Hausnummer 214 ein Tumult entwickelt, der schnell zu einer Massenprügelei ausartete. Zeugen alarmierten die Polizei, mindestens ein Schuss fiel. Die Beamten fanden eine Patronenhülse.
Die Polizei fahndete nach dem Vorfall mit einem Hubschrauber im Umkreis nach einem Mercedes mit Duisburger Kennzeichen. Sie fanden ihn kurze Zeit später in der Bachstraße, der Fahrer - ein 28-Jähriger aus Duisburg - und sein 26-jähriger Begleiter aus Langenfeld wurden in einem Hinterhof aufgegriffen. In dem Hof entdeckten die Fahnder ein Messer, der 26-Jährige trug eine kleine Menge Marihuana bei sich, der 28-Jährige mehrere tausend Euro Bargeld.
Wilhelm Schwerdtfeger von der zuständigen Kriminalinspektion für organisierte Kriminalität geht davon aus, dass es sich bei den prügelnden Gruppen um Rivalen aus der illegalen Glücksspielszene handelt. Vermutlich wollte eine Bande ihr Revier abstecken. In den vergangenen Jahren gab es rund um Cornelius-, Mintrop- und Jahnstraße immer wieder Razzien, wurden vermehrt Callshops, Kulturvereine und Cafés wegen Zockerei geschlossen. Gab es 2004 nur fünf Verfahren wegen Glücksspiels, so waren es 2007 schon 32.
Die Beteiligten der Schlägerei am Fürstenwall schweigen beharrlich. Für die Ermittler wird es daher schwierig. Wenn niemand auspackt, könnte es bei Anzeigen wegen Drogen- und Waffenbesitzes bleiben.