Zubringer B7: Nachts nur Tempo 60
CDU und FDP wollen Begrenzung auf zwei Brücken, Brüsseler Straße und im Rheinalleetunnel.
Düsseldorf. Seit Jahren beklagen besonders die Heerdter den ständig zunehmenden Autolärm entlang der Brüsseler Straße (B 7). Denn rund 100.000 Autos rauschen täglich durchs Heerdter Dreieck; wenn in gut einem Jahr der Vodafone-Campus fertig ist, werden es noch ein paar tausend mehr sein.
Am Donnerstag nun beantragt die Ratsmehrheit von CDU und FDP im Rat ein nächtliches Tempolimit von 60 Stundenkilometern auf der B 7 zur und von der linksrheinischen Autobahn 52.
Die Geschwindigkeitsreduzierung soll von 22 bis 6 Uhr früh gelten und umfasst einen großen Bereich. CDU-Umweltexperte Rüdiger Gutt: „Sie wird von der Stadtgrenze an der Auffahrt Büderich bis zum Ende der Theodor-Heuss-Brücke gelten, wo ohnehin nur 60 km/h erlaubt sind. Und genauso im Rheinalleetunnel bis auf die Kniebrücke.“
Damit würden „tausende Bürger auch in Ober- und Niederkassel entlastet“, sagt Rolf Tups, der Bezirksvorsteher im Linksrheinischen: „Das reicht von der Schiessstraße in Heerdt über die Düsseldorfer Straße in Oberkassel, wo der Rheinalleetunnel einen Lärmtrichter bildet, bis zum Wohngebiet rings um die Heuss-Brücken-Rampe in Niederkassel.“
Die große Frage wird sein, ob sich die Autofahrer an das — vor allem nach einer Autobahnfahrt — gefühlt langsame Tempo halten. Die SPD glaubt das nicht, deshalb will sie das Tempo-60-Limit rund um die Uhr einführen, nach dem Motto: Wenn schon, denn schon. So halte sich kaum ein Autofahrer nachts an Tempo 30 auf der Kaiserswerther Straße in Golzheim.
Auch CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk ist sicher, dass es ohne regelmäßige Kontrollen nicht geht: „Eine stationäre Blitzanlage bringt da nicht viel, Stadt und Polizei müssen immer wieder an verschiedenen Standorten blitzen.“
Die Grünen wiederum, die als erste die Geschwindigkeitsreduzierung auf der B 7 gefordert hatten, wollen die nun auf alle im Masterplan Lärm benannten Straßen ausweiten.
Rechtlich kann die Stadt das Tempo reduzieren, obwohl es sich um eine Bundesstraße handelt. Sehr stark jedoch dürfte die Lärmentlastung nicht ausfallen. Immerhin haben Experten errechnet, dass der Pegel von 62 Dezibel auf 59 sinkt — also unter die nächtliche Grenzmarke 60. Weil Lärmschutzwände an Brückenbauwerken statisch bedenklich sind, will man sich in Zukunft auch um Flüsterasphalt bemühen.