Zum Tod von Christoph Blume: „Ein unermesslicher Verlust für Flughafen und Stadt“
Der plötzliche Tod von Flughafen-Chef Christoph Blume ist für viele ein Schock.
Düsseldorf. Der plötzliche und überraschende Tod von Flughafen-Chef Christoph Blume war am Montag ein Schock weit über den Flughafen hinaus. Oberbürgermeister Dirk Elbers äußerte sich entsetzt: „Es schmerzt, wenn ein langjähriger Vertrauter und Freund aus dem Leben scheidet. Er hat entscheidend zum Erfolg des Flughafens beigetragen und auch die Stadt Düsseldorf hat ihm, dem ehemaligen Stadtdirektor, viel zu verdanken.“
Der mit der Immobilienmaklerin Renate Kölbel verheiratete Familienvater war am Sonntag im Alter von 61 Jahren offenbar an einem Herzstillstand gestorben. In Rathauskreisen hieß es, Blume habe bereits im Sommer einen Schlaganfall erlitten, beim Flughafen wollte das aber niemand bestätigen.
Am stärksten betroffen war natürlich die dortige Belegschaft, der Blume seit 2006 vorstand, Ende 2001 war er zunächst als Geschäftsführer nach Lohausen gekommen. „Hier sind Schock und Trauer überall greifbar“, sagte Airport-Sprecher Thomas Kötter, „er war ein sehr anerkannter und gemochter Chef, der stets ein offenes Ohr für die Mitarbeiter hatte.“
Zunächst führt nun der kaufmännische Direktor Thomas Schnalke die Geschäfte alleine. Die in dieser Woche angesetzten Info-Veranstaltungen zum Antrag auf eine neue Betriebsgenehmigung mit mehr Starts und Landungen (9.10. Ratingen, 10.10. Lohausen), hat der Flughafen abgesagt.
Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Udo Siepmann, der Blume „freundschaftlich verbunden“ war, zeigte sich am Montag in München schockiert: „Eine furchtbare Nachricht. Ich hatte mich darauf gefreut, ihn hier bei der Messe Expo Real zu treffen.“ Er und IHK-Präsident Ulrich Lehner hoben hervor, Blume habe mit dem Neubau und der Weiterentwicklung von Flughafen und Airport-City „Großes geleistet“.
Christoph Blume war im November 2001 vom Rathaus zum Flughafen gekommen. Dem Wechsel des SPD-Mitglieds war ein unschöner Machtkampf mit dem damaligen Oberbürgermeister Joachim Erwin vorausgegangen.
Blume wurde 1997 aus Köln geholt und unter Oberbürgermeisterin Smeets Planungsdezernent und Stadtdirektor. Er trieb u.a. den Ausbau des Medienhafens voran. Doch nach der Kommunalwahl 1999 geriet er sogleich in Konflikt mit dem neuen CDU-OB Joachim Erwin. Es war damals ein offenes Geheimnis, dass Erwin Blume loswerden wollte — und dass der Stadtdirektor deshalb gleichsam zum Flughafen „weggelobt“ wurde. Allerdings verschaffte sich Blume dann beim Airport sehr schnell sehr großen Respekt — auch bei Erwin.
In der Tat war er ein sehr souverän auftretender, präziser und entscheidungsfreudiger Manager mit Charme — jedoch kein unangenehmer Machertyp. Den Flughafen hat er ohne allzu großes Aufheben von einem Umsatz- und Passagierrekord zum anderen gelotst — und dabei zumindest redlich versucht, die lärmgeplagte Anliegerschaft ein Stück mitzunehmen.
Für die SPD fasste Bürgermeisterin Gudrun Hock zusammen: „Er war ein Garant dafür, dass die Interessen des Flughafens würdig und mit unglaublicher Sachkompetenz vertreten wurden. Sein Tod ist aber auch ein unermesslicher Verlust für die ganze Stadt.“