Metallklau: Bald Kontrollen an den Friedhöfen?
Fachausschuss will unter anderem die Ein- und Ausfahrt von Autos prüfen.
Düsseldorf. Eigentlich haben Autos auf Friedhöfen nichts zu suchen. Früher war die Einfahrt aufs Friedhofgelände, beispielsweise beim Transport von Gehbehinderten, nur mit Passierschein möglich. Heute sind die Haupttore weitgehend geöffnet, Ein- und Ausfahrten werden nicht mehr kontrolliert.
„Ein Unding“, monierte am Montag Herbert Prickler (SPD) im Fachausschuss. Wenn die Fahrzeuge bei Aus- und Einfahrt auf die Friedhöfe stärker kontrolliert würden, könne man dreiste Metalldiebstähle, wie sie zuletzt vorgekommen sind, aber auch Pflanzendiebstähle eher unterbinden.
Im Frühjahr hatten Unbekannte 36 Quadratmeter Kupferbleche vom Dach des Niederländischen Ehrenmals auf dem Stoffeler Friedhof entwendet. Und in Itter waren mehr als 100 Grableuchten gestohlen worden.
Vorausgegangen ist eine Anfrage seiner Fraktion zur Kriminalität auf Düsseldorfs Friedhöfen. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem auf den Friedhöfen nicht irgendetwas gestohlen wird“, sagt Prickler.
Nur: In der Statistik schlägt sich diese Wahrnehmung nicht nieder. In den letzten zwei Jahren seien zur Mittagszeit zwei Überfälle erfolgt, Fälle von Vandalismus sind eher selten und einen auf dem Friedhof Unterrath klärte die Polizei schnell auf, erläutert die Beigeordnete Helga Stulgies. Ein Aufenthalt auf Friedhöfen sei also nicht gefährlicher als in anderen öffentlichen Grünanlagen auch.
Allerdings sei eine Entwicklung bedenklich, denn in den letzten Jahren kam es vermehrt zu Metalldiebstählen und auch die ersten Fälle von Pflanzendiebstählen wurden vor kurzem gemeldet. Wie häufig so etwas vorkommt, kann allerdings niemand sagen, in der Statistik tauchen nur Fälle auf, die in den Polizeiakten landen.
Deshalb der Appell von Stulgies: Diebstähle auf den Grabstätten nicht nur der Friedhofsverwaltung melden, sondern auch bei der Polizei Anzeige erstatten, damit diese gezielt ermitteln kann. Und nicht resigniert aufgeben, weil man die Täter ja doch nicht fassen könne. Schließlich passierten die Diebstähle zu allen Tageszeiten — jedoch meist, wenn es leer auf dem Friedhof ist.
Zurück zu den Zeiten der verschlossenen Friedhofstore will niemand. „Aber wir müssen den Behindertentransport neu prüfen lassen “, sagt Ausschussvorsitzender Rüdiger Gutt (CDU).