Düsseldorf Zwielichtige Kammerjäger stellen 4000 Euro Rechnung
Düsseldorf · Die Schädlingsbekämpfer entfernten ein Wespennest. Jetzt ermittelt die Polizei.
Ein Wespennest in der Wohnung ist ein Fall für den Kammerjäger. Das dachten sich auch zwei Frauen (29 und 31) am frühen Donnerstagmorgen. Gegen 1:30 Uhr entdeckten die Düsseldorferinnen das Nest in ihrer Wohnung und riefen den Notruf einer Schädlingsbekämpfungsfirma an, den sie im Internet ausfindig gemacht hatten. Über eine Mobilfunknummer sei der Auftrag durch die "Firma" angenommen worden, teilte die Polizei mit. Zwei Stunden später kamen dann zwei Männer zur Wohnung der beiden Geschädigten und beseitigten das Wespennest. Nach einer Stunde war die Arbeit erledigt und die beiden Herren wollten für ihre Arbeit bezahlt werden.
Die beiden Männer präsentierten den Frauen eine Rechnung in Höhe von über 4.000 Euro. Die Frauen überwiesen vor Ort einen Teilbetrag per Debitkarten, mussten aber noch gemeinsam mit den beiden Kammerjägern zu verschiedenen Geldautomaten, um den Rest bar zu bezahlen. Am nächsten Morgen erstatteten die beiden Frauen Anzeige bei der Polizei.
Die Kriminalpolizei ermittelt nun unter anderem wegen des Verdachts des Wuchers und gibt Tipps, um „unnötigen Ärger“ zu vermeiden:
Bei der Wahl des Anbieters sollen Kunden auf örtliche Firmen zurückgreifen, die einen möglichst kurzen Anfahrtsweg haben. Ein Blick in das Impressum einer Internetseite kann ein Anhaltspunkt sein. Außerdem sollte bereits am Telefon ein mündlicher Kostenvoranschlag erbeten werden. Anfahrtskosten und Stundensätze sollten genannt werden. Vorgelegte Dokumente sollten genau durchgelesen werden, bevor sie unterschrieben werden.
Weiter rät die Polizei dazu sich immer eine detaillierte Rechnung vorlegen zu lassen, aus der die einzelnen Leistungsposten nachvollziehbar sind. Beträge sollten nie an der Haustür und erst bezahlt werden, wenn der Kunde sich sicher ist, dass diese gerechtfertigt sind. Wenn ein Mitarbeiter den Kunden unter Druck setzt, den Rechnungsbetrag sofort oder in bar zu zahlen, sollte sofort die Polizei gerufen werden.
