„Sicherheit der Mitarbeiter geht vor“ Düsseldorfer Restaurant lässt keine Hunde mehr rein

Düsseldorf · Melanie Lorbach und Dennis Schürmann haben sich wegen eines Zwischenfalls dazu entschieden und bekommen viel Zuspruch.

Dennis Schürmann und Melanie Lorbach führen das Restaurant Fleher Hof in Flehe.

Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

(ae) Das Restaurant Fleher Hof will ab 1. November ein Hundeverbot einführen und sorgt mit dieser Entscheidung für Aufmerksamkeit. Vor allem erfahren die Inhaber Melanie Lorbach und Dennis Schürmann bislang Zustimmung. Mehr als 50 Likes sammelten sie mit ihrer Ankündigung bei Facebook in wenigen Stunden. „Im Sinne der Tiere, gerade auch zur anstehenden Winterzeit, ist das in meinen Augen absolut sinnvoll“, heißt es zudem im Kommentar einer Nutzerin, die sich selbst als Hundehalterin vorstellt.

Lorbach und Schürmann führen bei Facebook aus, dass ihnen die Entscheidung „als Freunde der Vierbeiner“ nicht leicht gefallen sei. Zur Begründung schreiben sie: „Doch es kam leider wiederholt zu Zwischenfällen, zuletzt teils brenzliger Natur. Die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Gäste sowie unseres Teams stehen für uns an höchster Stelle und wir möchten, dass sich bei uns alle wohlfühlen und entspannen können.“ Besonders in der Herbst- und Winterzeit herrsche bei oft vollem Haus eine Lautstärke, „die in unseren Augen für Hunde unzumutbar ist. Ein Umstand, der in den vergangenen Monaten ebenfalls zu Zwischenfällen geführt hat.“

Im Telefonat führt Schürmann aus, was das für Vorfälle waren. Vor allem ein Erlebnis habe keine andere Wahl mehr gelassen: „Ein Mitarbeiter wurde in den Fuß gebissen.“ Glücklicherweise habe der Kollege Sicherheitsschuhe getragen, sodass er nicht medizinisch versorgt werden musste.

Auch zuvor sei es immer wieder mal dazu gekommen, dass Hunde Mitarbeiter angeknurrt oder angebellt hätten. Zum Teil hätten die Besitzer die Hunde gerade noch zurückhalten können. „Es tut mir ja leid für die Hundebesitzer. Aber die Sicherheit meiner Mitarbeiter geht vor.“

Offenbar würden sich dem Tisch nähernde und aus Sicht des Hundes fremde Menschen oft als Bedrohung wahrgenommen. Wenn es zudem voll und laut sei und es im Winter auch noch etwas stickiger werde, seien das eben besondere Stressmomente für Hunde, sagt Schürmann.

Man habe so lange es geht versucht, Hunde zuzulassen. Schon in der Vergangenheit habe man sich ein Verbot immer mal wieder überlegt.

„Ich habe aber auch den Eindruck, dass es schlimmer geworden ist“, sagt Schürmann. Nicht nur um die Mitarbeiter gehe es da, auch viele Gäste mögen es etwa nicht, wenn laut im Raum gebellt werde. „Es ist regelmäßig eskaliert, wenn mehr als ein Hund da war.“

Wie sich das Verbot geschäftlich auswirkt, müsse abgewartet werden. „Wir haben schon auch einige Stammgäste mit Hund.“ Schürmann hofft, dass sie weiter kommen und andere Lösungen für ihren Hund finden.

Mit ihrer Entscheidung sind die Inhaber des Fleher Hof nicht allein. Das L‘Arte in Cucina in Gerresheim führt auf seiner Internetseite mit mehreren Ausrufezeichen versehen folgende „wichtige Information“ aus: „Auf Grund der räumlichen Gegebenheiten und Unannehmlichkeiten in der Vergangenheit bitten wir Sie auf das Mitbringen von Haustieren zu verzichten.“ Auch in der automatischen, telefonischen Ansage wird das Verbot explizit erwähnt. In den FAQs des Le Flair taucht die Frage auf, ob Hunde mitgebracht werden dürfen. Die Antwort lautet kurz und knapp: „Nein, Hunde müssen leider draußen bleiben.“

Viele andere Restaurants lassen Hunde zu. In den FAQs von Boy & Mary wird das zum Beispiel extra ausgeführt: „Ja natürlich, gut erzogene Hunde sind bei uns sogar willkommen. Mary & Bob haben selber einen Hund. Bitte achtet jedoch darauf, dass die anderen Gäste nicht durch Eure Vierbeiner gestört werden.“