Fälle in Duisburg und Gelsenkirchen Falsche Mitarbeiter des Jugendamts versuchen Kinder zu entführen
Duisburg/Gelsenkirchen · In Duisburg und Gelsenkirchen sollen sich in den vergangenen Tagen Unbekannte als Mitarbeiter des Jugendamtes ausgegeben und versucht haben, Kinder mitzunehmen. Vermutlich, um sie zu entführen.
In der vergangenen Woche soll es in NRW zu zwei Fällen gekommen sein, bei denen angebliche Mitarbeiter des Jugendamtes an Haustüren klingelten und versuchten, Kinder aus Familien mitzunehmen.
Die Stadt Duisburg informierte am Donnerstagnachmittag über den Fall. Am 13. Dezember soll es in Gelsenkirchen zu einem ähnlichen Vorfall gekommen sein.
In Duisburg hätten ein Mann und ein Frau gefälschte Ausweise vorgezeigt und die Herausgabe des jüngsten Kindes der Familie verlangt. Die etwa 40 Jährige und der etwa 45 Jahre alte Mann hätten akzentfreies Deutsch gesprochen. Bei dem Kind soll es um ein nicht einmal einjähriges Mädchen gegangen sein. Nach Angaben der Polizei habe die 30 Jahre alte Mutter sofort die Tür geschlossen und sich anschließend beim Jugendamt erkundigt. „Alles richtig gemacht“, sagte eine Sprecherin der Stadt Duisburg am Freitag.
Die Stadt rät deswegen dazu, sich die Ausweise der angeblichen Mitarbeiter immer genau anzuschauen und zu überprüfen, ob sich das städtische Siegel darauf befindet. Im Zweifelsfall sollten Bürger das Jugendamt der Stadt Duisburg unter der Rufnummer 0203 283-3484 oder die Polizei mit dem Notruf 110 anrufen.
„Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte ein Sprecher der Duisburger Polizei am Freitag. So sei bislang etwa unklar, ob es sich um versuchte Kindesentführung handele oder eine bislang unbekannte Form des Trickbetrugs, um in fremde Wohnungen zu gelangen. Die Polizei riet, im Zweifel keinen Fremden in die Wohnung zu lassen und die Türen sofort zu schließen. Auch ein möglicher Zusammenhang zum Vorfall in Gelsenkirchen werde geprüft.
In Gelsenkirchen hatten zwei Männer ebenfalls an einer Haustür geklingelt und verlangt, das Kind mitzunehmen. Sie konnten jedoch überhaupt keinen Ausweis vorlegen, weswegen die Entführer auch hier glücklicherweise keinen Erfolg hatten. Neue Erkenntnisse zu dem Fall aus der vergangenen Woche lägen der Stadt nicht vor, sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage.
Wie die „WAZ“ berichtet, soll es in Gelsenkirchen vor einigen Monaten schon mal zu einem Fall gekommen sein, bei dem sich Unbekannte als Mitarbeiter des Jugendamtes ausgegeben hatten um so Zugang zu einer Wohnung zu erlangen. Auch die Stadt Gelsenkirchen rät dazu, im Zweifel die Rufnummer 0209 169 9300 zu wählen oder sich per Notruf an Feuerwehr (112) oder die Polizei (110) zu wenden.