27. Januar am Neanderthal Museum Gedenkfeier für die Opfer des NS-Terrors
Mettmann · Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz.
(elk) Zur Erinnerung an die Opfer von NS-Verbrechen im Neandertal lädt der Kreis Mettmann am Montag, 27. Januar, um 11 Uhr am Gedenkzeichen gegenüber dem Neanderthal Museum zu einer Gedenkfeier ein.
Dort steht seit August 2020 das vom Kreis Mettmann gestiftete Gedenkzeichen „Heller Schatten“ der Berliner Künstlerin Franziska Peter. Es erinnert an nationalsozialistische Verbrechen, die zwischen 1933 und 1945 an politisch Andersdenkenden, an Rückkehrer aus dem Ausland und an Menschen, die Zwangsarbeit leisten mussten, begangen wurden. Es sprechen Landrat Thomas Hendele und Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage. Gerne am Ende der Zeremonie können mitgebrachte Blumen am Gedenkzeichen niedergelegt werden. Hendele hatte im vergangenen Jahr die Bedeutung solcher Gedenktage betont: „Der Respekt und die Achtung des menschlichen Lebens sind die Grundlagen unserer Gesellschaft. Die Freiheit jedes Einzelnen, die Gewaltenteilung im Staat, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und ein friedliches Zusammenleben sollten für uns alle selbstverständlich sein. Um unsere Demokratie, ihre im Grundgesetz formulierten Werte und den funktionierenden Rechtsstaat zu sichern und zu schützen, ist historisch-politische Bildungsarbeit unabdingbar.“
Für denselben Tag ist die Verlegung von Stolpersteinen im Bereich der Goethestraße und Düsseldorfer Straße im Ausschuss für Stadtplanung angekündigt worden (wir berichteten), Vier Personen lebten hier, wurden jedoch einst von den Nationalsozialisten deportiert: Gustav Simson (Jahrgang 1903) kam am 22. Mai 1944 im Konzentrationslager Kauen ums Leben. In Auschwitz verliert sich die Spur von Auguste Hildegard Simson (Jahrgang 1906) und Wilhelm Feodor Simson (Jahrgang 1902). Fanny Simson (Jahrgang 1905) starb vermutlich in Riga. Die vier Steine lagen über mehrere Jahre im Baubetriebshof. Grund war der Umbau des Kreishauses.
Das Datum für beide Aktionen ist bewusst gewählt: Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des NS-Regimes. In Deutschland wird seit 1996 an diesem Tag auf Anregung des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog an die Verbrechen und alle Opfer der NS-Herrschaft erinnert. Seit 2005 ist es auch der internationale Holocaust-Gedenktag der Vereinten Nationen.