Prozess Haftstrafen für IS-Unterstützer in Düsseldorf

Düsseldorf · Nach zehn Monaten Prozessdauer hat das Oberlandesgericht im Fall von mehreren IS-Unterstützern ein Urteil gesprochen. Sie haben Zehntausende Euro an die Terrormiliz gespendet.

Eine Angeklagte steht zum Prozessauftakt im Gerichtssaal. Das Oberlandesgericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten von 2020 bis 2021 Spendengelder für die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) sammelten und weiterleiteten. (Archivbild)

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Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hat drei IS-Unterstützer zu Haftstrafen verurteilt. Eine 26-jährige Deutsch-Marokkanerin erhielt eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Eine 35-jährige Deutsche wurde zu zwei Jahren und neun Monaten verurteilt, ihr gleichaltriger Ehemann zu drei Jahren und neun Monaten Haft.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten von 2020 bis 2021 Spenden für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) sammelten und weiterleiteten. Das Geld kam insbesondere inhaftierten IS-Frauen zugute.

Die 26-Jährige soll über 52.000 Euro gesammelt haben, das Ehepaar mehr als 120.000 Euro. Die 35-Jährige hatte die Vorwürfe gestanden, während die anderen beiden Angeklagten zwar die Geldtransfers einräumten, jedoch bestritten, bewusst den IS unterstützt zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Drei IS-Unterstützer sind in Düsseldorf zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt worden.

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Verfahren abgetrennt

Die Verfahren gegen zwei Mitangeklagte waren zuvor abgetrennt und diese bereits vor längerer Zeit verurteilt worden. Ein 29-jähriger Kosovare erhielt im August 2024 eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten, eine 22-jährige Deutsche wurde zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.

Der Generalbundesanwalt hatte den Angeklagten vorgeworfen, zwischen 2020 und 2022 über zahlreiche Einzelspenden insgesamt 250.000 Euro an die Terrororganisation überwiesen zu haben.

Die Angeklagten waren im Frühjahr 2023 festgenommen worden. Insgesamt waren bei Durchsuchungen am 31. Mai 2023 zunächst sieben Verdächtige in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen festgenommen worden.

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