Der Lanker Kinderkarnevalszug ist immer wieder ein Highlight für den ganzen Ort. Narren aus Lank, aus Latum, aus Büderich und sogar aus Köln strömen zusammen, um das bunte Treiben zu beobachten und kräftig mitzufeiern. So auch in diesem Jahr. Fußgruppen als Marienkäfer, Schweinchen und Schlumpf verkleidet liefen frohgemut dem närrischen Treiben entgegen. Schon von Weitem hörten die Besucher mitreißende Karnevalsmusik. So manche kostümierte Gruppe hatte schon vorgeglüht und traf sich unter einem Zeltdach oder in einer Garage, wo es kühle Getränke und manchmal sogar ein Buffet gab. Man schunkelte sich warm, um dann bunt kostümierten Jecken im Zug zu begrüßen. Die lieben Kleinen durch den Ort ziehen zu sehen, erwärmt das Herz aller: der Eltern, der Großeltern, der Jecken und auch derjenigen, die einfach einmal dabei sein wollten.
Der Zug, der von den beiden Lanker Grundschulen, der Theodor-Flieder- und Pastor-Jacobs-Schule mit Unterstützung des Vereins „Kubus“ veranstaltet wird, übertraf erneut alle Erwartungen. Es ist jedes Jahr wieder toll zu sehen, wie viele schöne kreative Ideen in die Kostümierung eingeflossen sind, die jeweils ein aktuelles Thema, das Kinder anspricht, umsetzen.
Wie die Klasse 1a der Theodor-Fliedner-Schule, die Drachenklasse, die unter dem Motto „Wir sind Feuer und Flamme“ lief. Drei grün geschminkte Väter zogen den lodernden Vulkan, dessen Unterbau das Wurfmaterial und reichlich flüssige Nahrung enthielt. Vater David Wolf hatte den Entwurf gemacht, was ihm als Maschinenbauer nicht schwer fiel. „Wir Väter sind die Motoren“, erklärte er lachend. Auch die 4a der Pastor-Jacobs-Schule hatte tüchtige Unterstützung von Vätern erhalten.
Sie hatten einen Rennwagen gebastelt, der die letzte Runde der Klasse, den „Final Lap“, absolvierte. „Mehr als sieben Kilometer pro Stunde dürfen wir aber nicht fahren“, sagten sie. Die Mütter hatten die dazu passenden Kostüme geschneidert, die aus dem Spiel „Mario Kart“ entliehen waren. „Wir freuen uns, dass unser Sohn hierbei mitlaufen kann“, kommentierten seine chinesischen Eltern strahlend.
Für alle Kinder ist es schon etwas Besonderes, durch ihren Heimatort zu ziehen und reichlich Kamelle zu werfen. Das Wurfmaterial enthielt diesmal neben Bonbons auch wieder viele Gummibärchen, Chips, Popcorn, Taschentücher und Bälle. Sogar kleine Frikadellen wurden den Zaungästen gereicht. Pünktlich um 15 Uhr setzte sich der närrische Zug auf der Kemperallee in Bewegung und zog dann ganz gemütlich durch Lank und durch Latum. Wobei die Zuschauer in Latum etwas länger warten mussten, aber unterdessen mit vielen Nachbarn feierten. Dabei konnte so manche alte (Schul-) Freundschaft wieder aufgefrischt und neuer Nachwuchs vorgestellt werden.
Doch auch hier war die Freude groß, als die Klassen vorbeizogen. „Auf und davon im Heißluftballon“ hatte die Klasse 4b gereimt. Über jedem Kind baumelte ein bunter Ballon. Mit Korb und antiker Brille ausgestattet konnten die Kids die Reißleine ziehen, wenn sie zu sehr abhoben. „Shark attack“ vermeldete die Klasse 3a, was der guten Laune aber keinen Abbruch tat. „Die Stimmung kochen“ ließ die Klasse 2c - unter dem Motto „Pasta la Vista“. Die Kinder trugen ein Sieb auf dem Kopf, die Haare sahen wie Spaghetti aus und die Eltern hatten sich als Besteck verkleidet. Daneben gab es blau geschminkte Schlümpfe, Ninjas schlaue Schildkröten, watschelnde Pinguine, eine Footballmannschaft, die „Quokkabacks“ sowie Bäume unter dem Motto „Halt, das ist unser Wald“.
„Ich finde es immer wieder schön, mir diesen Zug anzuschauen“, sagte Manfred Kubitz, Lesementor der Pastor-Jacobs-Schule. Der Senior ist selbst vor rund 60 Jahren in die Lanker Schule gegangen und hilft jetzt den Schülern, Freude am Lesen zu bekommen. „Die Schulbücherei hat viele spannende und unterhaltsame Bücher“, lobte er.
Besonders aufgeregt zeigten sich heute Prinz Lukas (Klein) und Prinzessin Dana (Brozek) aus der Klasse 4b der Grundschule Im Schieb, die in dieser Session die Narren in Lank-Latum regieren. Für sie geht damit ein Traum in Erfüllung: Einmal hoch oben auf dem Prinzenwagen zu stehen und Kamelle mit vollen Händen zu verteilen. Besonders viel Spaß schien das den beiden zu machen, als sie an der Großfamilie Brozek vorbeikamen. In die ausgestreckten Beutel flogen jede Menge Kamelle. Zwei Cousins von Prinzessin Dana zogen auch im Zug mit. Sie hatten sich mit ihrer Klasse als Badeenten verkleidet und die begleitenden Eltern spielten den Badeschaum.
Verkleidete Musikgruppen sorgten für die richtige Stimmung am Zugweg. Besonders die „Geister des Voodoos“ fielen ins Auge. Die Blaskapelle hatte sich martialisch geschminkt, mit Pelz und Tattoos waren sie ein toller Hingucker.
Zum Abschluss des Zuges jubelten die Zuschauer dem Nierster Kinderprinzenpaar, Prinzessin Leni (Bongartz) und Prinz Paul (Benda), zu. Alle waren sich einig: Es war wieder eine gelungene Veranstaltung mit ganz viel „Spaß an de Freud“.