Im Klinikum steht das Herz auf dem Prüfstand
Beim Aktionstag hat Christina Caelers für die WZ den Selbstversuch gemacht und sich gründlich durchchecken lassen.
Krefeld. Zwischen Trikuspidalklappe und Muskelbälkchen, umgeben von plastisch rotem Blut, den Herzschlag im Ohr, höre ich nur: "Das muss repariert werden." Mein Blick fällt auf die geschädigte Aortenklappe in der linken Kammer. Ich befinde mich im begehbaren Herzmodell des Helios Klinikum.
Im Foyer der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie herrscht reges Treiben. Die Krefelder Herztage im Helios Klinikum: Tische und Stände sind aufgebaut, die Ärzte laufen von einem Besucher zum anderen. "Herzkreislauferkrankungen bleiben die häufigste Todesursache in Deutschland. Häufig werden die ersten Anzeichen nicht als Herzbeschwerden erkannt und dadurch wird die Behandlung verzögert." So steht es in einem der Informationsflyer zu lesen.
Wenn das so ist, dann will ich es jetzt aber auch genau wissen. Bei wie viel Prozent liegt mein Herzinfarkt-Risiko? Diese Frage können mir die Herzspezialisten im Rahmen des kostenlosen Gesundheitschecks beantworten. Zunächst muss ich meinen persönlichen Herz-Gesundheitspass ausfüllen: Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Körpergröße. Bin ich Raucher? Wenn ja, wie viele Zigaretten rauche ich am Tag? Damit ist die erste Hürde geschafft.
Jetzt geht´s zum Blutdruckmessen. Olaf Deffke, leitende Pflegekraft in der Diagnostik der Kardiologie, legt mir das Blutdruckmessgerät um den Oberarm und erzählt mir: "Eigentlich sollte bei Ihnen alles in Ordnung sein. Trotzdem kann man nicht vorsichtig genug sein. Mein jüngster Patient mit einem Herzinfarkt war erst 18 Jahre alt."
Das ist nicht grade ermutigend, aber mit einem Blutdruck von 130/90 mm Hg liege ich im positiven Bereich. Mein Puls ist mit 116 allerdings ein wenig zu schnell. "Behalten Sie das im Auge", rät Deffke. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich noch immer über den 18-Jährigen nachdenke.
Als nächstes ist der Blutcheck an der Reihe. Dabei wird aus meinen HDL-Werten mein Gesamtcholesterin errechnet. Darum kümmert sich MTA Angela Trzeszkowski. Mit einem kleinen Pieks in den Zeigefinger ist alles vorbei. Fünf Minuten dauert die Auswertung, und das Ergebnis ist erneut gut. Mein HDL-Wert liegt bei 69 mg/dl, 55 mg/dl sollte er mindestens sein.
Mit meinem Herz-Gesundheitspass, muss ich nun zum Beratungsgespräch. Lisa Hirthe klärt mich auf: Mein Risiko innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Herzattacke zu erleiden, beträgt ein Prozent. Erleichtert nehme ich mir ein Schokoherz aus dem Korb. Das kann nur gesund sein, denn bei Schokolade geht mir wirklich das Herz auf.