Klinik-Check: Gute Zeiten für Besucher in Kliniken

Beim Service schneiden alle Krefelder Krankenhäuser gut ab. Neuester Trend: Ein Lounge-Bereich für Gäste und Patienten.

Krefeld. Die Ergebnisse des großen WZ-Klinik-Checks zur Frage nach dem Besucherservice sprechen eine deutliche Sprache: Die schlechteste Durchschnittsnote ist eine 2,3, was zeigt, dass das Angebot der Kliniken außerhalb der medizinischen und pflegerischen Behandlung überwiegend positiv gesehen werden. Das Helios Klinikum Krefeld erreicht mit einer Note von 2,1 sogar das beste Ergebnis aller zehn Fragen an die WZ-Leser.

Tanja Olders ist im Helios Klinikum für den Besucherservice verantwortlich. Zentrale Anlaufstelle für Besucher ist das Patientenservicecenter, in dem es lange Öffnungszeiten, Aufenthaltsbereiche und umfangreichem Info-Material gibt. Das stilvolle Ambiente in der neuen Empfangshalle und die Betreuung der Besucher-/Geschwisterkinder in der Spielabteilung der Kinderklinik, bei der geschulte Mitarbeiter mit den Kindern spielen oder basteln, sieht sie als einige der größten Vorteile des "neuen" Klinikums an.

Dass der Konzern Patienten- und Angehörigenschulungen in einem eigenen Patientenlernzentrum durchführt, ist nicht alltäglich in der Krankenhauslandschaft. Was genauso für den Kaffee-/Tee-Wagen auf den Stationen für die Besucher gilt. Ein Parkplatzproblem gibt es für die Besucher am Lutherplatz durch das große Parkhaus nicht.

Einen echten Coup ist dem Josefshospital in Uerdingen mit dem Bistro am Teich gelungen. Kleine Snacks, Kuchen, Kaffee und kalte Getränke gibt es in Uerdingen nämlich in echter Gartenatmosphäre. "Neben Goldfischen befinden sich seit einiger Zeit kleine Schildkröten in dem Teich. Die sind echte Publikumslieblinge geworden", sagt Uwe Szymanski, der im Josefshospital der Leiter der allgemeinen Verwaltung ist.

Neben der großen und stark genutzten Parkanlage nennt Szymanski die Wandelausstellungen in den Foyers und den Besucherzimmern der Stationen als besonderes Angebot an die Besucher und die Patienten. "Und was die Blauen Damen mit ihrem Besucherservice leisten, ist phänomenal", meint der Verwaltungsleiter.

Die Damen, von denen ein Großteil Pensionäre sind und entsprechend viel Zeit haben, sich um die Patienten zu kümmern, werden von der Caritas organisiert. Auf ein neues Angebot, das im Frühjahr kommen wird, können sich die Besucher schon jetzt freuen: Im Eingangsbereich wird in Kürze ein Internetcafe eingerichtet. "Solch ein Angebot ist heutzutage unabdingbar", meint Szymanski.

Mit einer Durchschnittsnote von 1,9 hat das Krankenhaus Maria Hilf an der Oberdießemer Straße den besten Wert erreicht. Als Vorteil für Besucher hält Kliniksprecher Frank Jezierski die Apartments im Personalwohnheim. Die werden vor allem von Eltern in Anspruch genommen werden, deren Kinder im Hause stationiert sind. "Wir können auf der normalen Station maximal ein Elternteil aufnehmen", erklärt Jezierski den Grund für die Nachfrage. In den Zimmern gibt es neben der üblichen Pensions-Ausstattung eine kleine Küche.

Das Angebot des Cafe am Park, das sieben Tage die Woche geöffnet ist, kennt der Sprecher sehr gut. Er geht dort in fast jeder Mittagspause essen. Das zehnjährige Bestehen feiert 2009 die Galeriestation. Mit Kunstwerken von Will Cassel begann 1999 auf der Station 4 der Service, mittlerweile wechseln bis zu sechs Mal im Jahr die Ausstellungen.

Auch in der Maria-Hilf-Klinik gibt es mehrere Projekte, die den Service weiter verbessern sollen. So werden im kommenden Jahr in der Empfangshalle kleine Loungen mit gemütlichen Sitzmöbeln und Pflanzen eingerichtet. "Die sollen die Krankenhausatmosphäre beim Warten beseitigen", sagt Geschäftsführer Michael Wilke. Auch beim Neubau des Bettenhauses, das für 2010 geplant ist, wird es Änderungen geben: Der Patiententrakt wird vom Empfangsbereich getrennt, eine große Lobby empfängt dann die Besucher.