WZ-Adventskalender: Matthes, Pitter und die perfekte Illusion der Pappköpp

Die WZ zeigt in der Adventszeit jeden Tag, was sich hinter "verzauberten" Fenstern verbirgt. Die Schauspieler des gleichnamigen Kinderstücks am Theater präsentieren einen magischen Ort der Stadt - einen, den man vielleicht so noch nicht gesehen hat.

Krefeld. Kurz vor Beginn der Vorstellung: Die Arbeit des Pappköpp-Ensembles läuft auf Hochtouren. Scheinwerfer werden ausgerichtet, es wird gehämmert und geklopft, Requisiten werden bereitgestellt, Textbücher aufgeschlagen, der Ton wird getestet. Von außen, also vom Zuschauerraum aus betrachtet, sieht das Treiben rund um die kleine, erhöhte Puppentheaterbühne in der ehemaligen katholischen Pfarrkirche St. Bonifatius kein bisschen hektisch aus

Man merkt gleich, dass hier routinierte Theaterleute am Werk sind. Jeder Handgriff sitzt, zwischendrin bleibt immer noch Zeit für ein kurzes Schwätzchen. Und wie sieht es eigentlich hinter den Kulissen aus, dem geheimen Ort, den normalerweise nur die Puppenspieler betreten dürfen? Zwei Samtvorhänge links und rechts neben der Bühne verdecken den Blick ins Innere.

Schließlich soll der Zuschauer während der Vorstellung nicht abgelenkt werden von den Hauptakteuren des Spiels: den Marionetten. Kaum ist man hinter der Bühne angelangt, sieht man Matthes, Pitter, Schäng und Co. still und bewegungslos auf ihren Auftritt warten. Freundlich sehen sie aus, geduldig hängen sie an ihren Fäden. Der Traum eines jeden Theaterdirektors.

Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden die Puppen zum Leben erweckt. Jede bekommt eine Stimme. Die Sprecher stehen während der Vorstellung in Kabinen und sind per Blickkontakt mit den Puppenspielern verbunden, damit sie genau wissen, wann sie welchen Text (natürlich in der Krefelder Mundart) zu sagen haben.

Und wie jeden Abend wird auch diesmal wieder die Illusion perfekt sein: Die Zuschauer vergessen ganz schnell, dass die Marionetten geführt werden. Die Phantasie tut ihr Übriges dazu.