Für Start Ups Nachbarschaftscafé soll jungen Unternehmern helfen

Krefeld · Der Verein Silkvalley lädt immer für montags Gründer und Start-ups zum Arbeiten und Austauschen ein.

Mitinitiiert haben das Treffen die Vereinsmitglieder von Silkvalley: Alexander Schröer (v.l.), Marcel Rotzinger, Dominica Wester und Luka Kuhlendahl.

Foto: Andreas Bischof

Wer eine Geschäftsidee hat, aber nicht so recht weiß, wie er sie fürs neue Start-up umsetzen kann, besitzt nun eine direkte Anlaufstelle. Unter dem Titel „Funke“ stehen im Nachbarschaftszimmer der Alten Samtweberei, im früheren Café Lentz, jetzt immer montags zwischen 10 und 18 Uhr Gründer für Gründer parat. Sie geben kostenlos Tipps zur Existenzgründung. Dafür wurde der Verein Silkvalley gegründet.

Nun fand das erste Treffen, bei dem der „Funke“ überspringen soll, endlich statt. „Wir ‚verweben’ - nach alter Krefelder Tradition - die Fäden der einzelnen Akteure und garantieren so die kürzesten Wege zu den richtigen Partnern“, erklärt Marcel Rotzinger, der Initiator, das Konzept.

Beim Gespräch mit dabei sind auch die Gründungsmitglieder des Vereins Lukas Kuhlendahl, Dominica Wester und Alexander Schröer. Sie erklären: „Wir sind jetzt die physische Anlaufstelle hier und können direkt angesprochen werden.“

Schröer sagt: „Es ist ganz gleich, ob die 24-jährige Frau gerne schöne Ohrringe verkaufen will und nicht weiß: Kann ich damit Geld verdienen oder ist es eher ein Hobby? Oder ein Mann unsicher ist, wenn er nicht beurteilen kann, welche Geschäftsform für ihn und sein Start-up die beste ist.“ Jeder sei willkommen, der eine gesunde Portion Motivation und eine Tasche voller Fragen und Ideen habe.

Egal ob Technologie, Kultur oder Soziales – das Verweben oder Vernetzen steht im Nachbarschaftscafé obenan. Partner sind beispielsweise IHK, SWK, Wirtschaftsförderung, Handwerkskammer oder die Stadt Krefeld zu deren Mitarbeitern Kontakte bestehen. Ein Rechtsanwalt ist auch ansprechbar. „Wir helfen allen auf die Sprünge“, sagt Schröer.

Verein darf das Café
kostenlos nutzen

Dabei würden Fragen zu digitalen Start-up’s von den Vereinsmitgliedern selbst abgearbeitet, erklären sie weiter. „Wir bieten fachliches Know-how zu neuen Technologien und Programmen oder modernen Arbeitsmethoden wie Scrum oder Design Thinking. Die Gründer lernen bei uns auch zu präsentieren und Trends für sich zu nutzen“, sagen die Verantwortlichen. Dafür steht ein weiterer Besprechungsraum zur Verfügung. Der Verein darf das Nachbarschaftscafé kostenlos nutzen.

Es ist dort nicht nur für Rat und Tat samt Internetanschluss gesorgt: Es gibt auch eine gute Tasse Kaffee an den Montagen. Ines Weyhe schlägt ihr Zelt dort draußen auf und steht drinnen mit Mima`s Café parat. „Ich biete heiße und kalte Getränke und Gebäck an. Alles Fairtrade“, sagt sie.

An diesem ersten Tag haben sich bereits Studierende der Hochschule angesagt und einige weitere Interessierte. Dann steht auch schon der erste Gast in der Tür, den Laptop unter dem Arm. Es ist Benedikt Reichelt, der seit fünf Jahren nebenan ein Büro im Pionierhaus hat.

„Ich bin eigentlich hier, um einen guten Kaffee zu trinken“, berichtet der Übersetzer und Konferenzdolmetscher. „Ich möchte hier meine eng getakteten Termine unterbrechen und gerne auch ,schnacken`. Dass hier bisher nur montags geöffnet ist, ist schade. Ich freue mich schon auf den Kaffee bei schönem Wetter draußen.“