Ein Poet mit der puren Lust am Malen

Lebensfroh und ernsthaft zugleich sind die Bilder von Marcel Hüppauf in der Galerie Börgmann.

Krefeld. Er mag es nicht, wenn man seine Bilder als Arbeiten bezeichnet. „Ich mache das doch freiwillig“, sagt Marcel Hüppauf. Diese pure Lust am Malen spiegelt sich in seinen Werken wider, die auf den ersten Blick ein bisschen düster wirken. Blau und Grün schaffen eine geheimnisvolle Atmosphäre.

In diesem nächtlich leuchtenden Farbendickicht tummeln sich vogelartige Wesen, die eine skurrile und witzige Note ins Spiel bringen. Nicht zufällig erinnert das an Kinderzeichnungen, die für Hüppauf eine wichtige Inspirationsquelle sind. „Als Kind habe ich häufig einen Piraten gezeichnet“, erzählt der 1972 in Stuttgart geborene Künstler.

Aus dem Piraten sind jetzt die komischen Vögel geworden, die in fantastischen Bildwelten ihr Unwesen treiben. Allerdings geht es Hüppauf dabei nicht um ein naives Nachempfinden kindlicher Fantasien, sondern um die unbekümmerte Freude am Malen. „Ich möchte, dass die Kunst frei ist“, sagt der Künstler.

Ein freier Kopf ist für ihn Voraussetzung für ein Bild: „Ich begebe mich in die Farben hinein und gucke, was passiert.“ Auch der Betrachter soll frei sein und auf Entdeckungsreise gehen.

Mit den teilweise skurrilen Titeln legt er noch eine andere, poetische Fährte. Über Titel wie „Leonce mit Leber“ oder „No ceiling im Azur“ kann man staunen oder sich amüsieren.

Hüppauf ist ein eigenwilliger und sensibler Poet der Malerei, der es versteht, seine Freude auf den Betrachter zu übertragen. Er vermittelt ein lebensfrohes und trotzdem ernsthaftes Kunstverständnis, eine Art Lebensgefühl, die sich auch im Titel der Ausstellung „Côte d’azur“ widerspiegelt. Nicht oberflächlicher Glamour ist damit gemeint: Hüppauf erweist damit einem Ort, an dem so viele berühmte Maler gewirkt haben, seine Referenz.