Zauberin auf der Geige spielt im Rittersaal
Midori und Özgür Aydin begeistern in Linn.
Krefeld. Die Liebhaber klassischer Musik wussten, welch exquisites Duo am Freitag die Serenade auf Burg Linn gestalten würde, denn das Konzert war schon lange ausverkauft. Die japanische Geigerin Midori und der türkische Pianist Özgür Aydin boten Kammermusik aus drei Jahrhunderten.
Das erste Werk, Mozarts Sonate A-Dur (KV 526), gibt den beiden beste Gelegenheit, ihr perfektes Zusammenspiel zu präsentieren. Auch ohne Blickkontakt zueinander interpretieren Midori und Aydin das Stück. Das Andante offenbart, dass die Meisterin an den Saiten auch mit gehauchten Geigentönen zu faszinieren versteht — auf einer Guaneri-Geige aus dem Jahr 1734. Dramatische, energische und leise klagende oder heiter tänzelnde Klänge: Die Geige scheint unter Midoris Fingern zu singen.
Bereits vor der Pause erhält das Duo für sein feines wie ausdrucksstarkes Zwiegespräch in Tönen, der Sonate in G-Dur von Johannes Brahms, einen langen Applaus. Mit Leos Janaceks Sonate (JW VII/7) kommen Midori und Aydin musikalisch im 20. Jahrhundert an. Den Abschluss eines wunderbaren Konzerts bildet Franz Schubert Fantasie in C-Dur, zum Dahinschmelzen gespielt. Bravorufe und ein begeisterter Applaus. gmk